Donnerstag, 7. Februar 2008

Fasching! - oder: Das Unterschätzen von Kochzeiten

Faschingsdienstag! Normalerweise der Abend meiner heftigsten Exzesse im Jahr.

Am Rosenmontag habe ich in der Agentur ein Verkleidungsthema ausgerufen und angekündigt, dass wir am Dienstag zu Mittag Schinken-Käse-Toast machen (normalerweise unser Freitags-Vergnügen). Meine persönliche Überraschung dazu: Hausgemachte Krapfen. Wenn auch keine Faschingskrapfen, weil mir das Füllen mit Marmelade zu mühsam war (ganz zu schweigen von geschliffenen Krapfen), habe ich zwei neue Rezepte ausprobiert: Muzenmandeln und Apfelkrapferl.

Nach der Arbeit, aus der ich mit Müh und Not und mitgenommener Arbeit für Zuhause um 18 Uhr rausgekommen bin, bin ich mal zu zwei Großhandelsmärkten gefahren. Leider gabs in keinem der beiden eine Muzenmandel-Ausstechform. Nun ja nicht so schlimm, es gibt ja auch noch Hände und Löffel. Nach einem kurzen Ausflug in den hiesigen Kostümverleih Heilinger habe ich noch auf die schnelle und kurz vor Ladenschluss alle Zutaten für meine Teige gekauft.

Zuhause angekommen ging es auch schon in die Küche. Zwei Teige parallel - nicht so schlimm, einer davon war ein hefeteig und musste sowieso gehen. Der Rührteig für die Muzenmandeln war schnell zubereitet (und beinahe so schnell aufgegessen, so ein leckerer Teig!). Mit Ceres wurden die kleinen Stücke ausgebacken und danach in Zucker gewälzt.
Fazit: Ganz gut, aber nicht so aufregend.

Anschließend ging es schon an den Hefeteig für die Apfelkrapferl. Nach einigen Startschwierigkeiten, da der Hefeteig wunderbar glänzend und fest geworden ist und ich so die Apfelstückchen nicht gut untermischen konnte, habe ich den Teighefen neben meinen Top gestellt und angefangen, wunderbare kleine Apfelkrapferl herauszubacken.
Irgendwie ist es mir nach den ersten zwei Portionen aufgefallen, dass der Teig nicht weniger wird. Bis ich draufgekommen bin, dass der Fetttopf natürlich so eine Hitze abstrahlt, dass der Hefeteig wie verrückt geht! Ein guter Tipp für alle, die das Maximum aus einem Hefeteig herausholen wollen... ich dachte schon ich sei im Schlaraffenland und würde das Haus mit Hefeteig ersäufen! :)
Die Apfelkrapferl wurden anschließend in Zimt-Zucker gewälzt und mit knapper Not vor meinem Vater gerettet.

Tja, zeitlich: Ich bin für das Zeug beinahe 4 Stunden in der Küche gestanden.
Danach musste ich noch eine Präsentation fertigstellen, das war dann nicht mehr so lustig, ich will doch so gerne endlich wieder mal mehr als 6h schlafen!

Nur zur Vervollständigung: Unsere "Faschingsfeier" am nächsten Tag war ein schwerer Flop. Ich war die einzige, die zumindest einen Heiligenschein aus weißen Daunen aufhatte, sonst war niemand auch nur annähernd verkleidet. Das gemeinsame Toastessen war auch eher auf der langweiligen Seite. Meine Krapferl sind gut angekommen, aber das habe ich - ehrlich gesagt - auch erwartet.
Nächstes Jahr werde ich am Rosenmontag früher ins Bett gehen, damit ich am Faschingsdienstag fitter bin. Und dann gehts auch wieder halligalli in die Stadt und nicht ins Bett wie dieses Jahr!

Hier noch die Rezepte, die 1:1 übernommen wurden:

Muzenmandeln
http://www.chefkoch.de/rezepte/586061157804822/Mutzenmandeln-nach-Meisterart.html
Apfelkrapferl
http://www.chefkoch.de/rezepte/56601020330490/Saftige-Apfelkrapfen.html

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