Montag, 17. November 2008

New York, New York

Nachdem mein geliebter Bruder Axel nach Neujahr in die große, böse Stadt zieht und auch jetzt gerade für 9 Tage dort war, habe ich das zum Anlass genommen, die Torte zu seinem Geburtstag mit Motto zu versehen.
Deswegen kann ich heute leider auch nichts Aufregenderes als eine Sachertorte präsentieren, die lässt sich zum mal am besten dekorieren.

Das Rezept kann hier gefunden werden:
http://tinikocht.blogspot.com/2008/04/wiener-flair.html



Auch ansonsten habe war ich zwar unheimlich fleißig, habe ein Tiramisu gemacht und Brownies, aber wie ich schon mal erwähnt habe, gebe ich das Tiramisu-Rezept nicht preis, und das Brownies-Thema wurde hier ohnehin schon erschöpfend behandelt.

So denn, bis zum nächsten NEUEN Eintrag! :)

Donnerstag, 13. November 2008

Tortenfieber



Eine Punschtorte. Das wohl einfachste Hausmittel auf Erden, damit dir nach dem Genuss eines Stückes so sagenhaft schlecht ist, dass du schwörst, nie wieder Punschtorte zu essen. Bis zum nächsten Mal.

Ich persönlich wäre ja nie auf die Idee gekommen, eine Punschtorte zu fabrizieren. Nicht, nachdem man im Wiener Kaffeehaus Heiner die besten Punschkrapferl der Welt (um die ebenfalls besten Punschkrapferl-Preise der Welt) kaufen kann.
Aber eine Freundin meiner Mama hatte Geburtstag, und bevor die Damen das Geld in eine gekaufte Torte (iiih) stecken, baute ich das Ding lieber selbst. Zudem war es eine gewisse Herausforderung, da ich besagtes Stück noch nie in Angriff genommen hatte.

Wie auch immer, das Drama "Punschtorte" war ein Mehrakter. Sogar begeisterte Theaterfans hätten dieses Stück nach dem ersten Akt verlassen. Mir aber hat es nichts geholfen, denn für eine gekaufte Torte war es bereits zu spät.

Erster Akt: Der Biskuit Teil I
Nachdem ich eine Reihe von Kochbüchern habe, alle davon niegelnagelneu und chic, habe ich natürlich großspurig auf das 70er-Jahre Punschrezept meiner Mutter verzichtet. In einem der edlen Wälzer fand sich das Rezept für die Torte mit einem separaten Rezept für den Boden. Gesagt, getan. Es kam mir komisch vor, schon während dem Herstellen, aber bitte: Das Buch stammt von einem großen Meister, wehe den Zweiflern!
Ergebnis: Eingefallen, zerbrochen, hässlich. Eine Schande. Und ich grantig.

Zweiter Akt: Der Biskuit Teil II
Nun ist aber eine Punschtorte ohne Biskuitboden wie ein Blatt ohne Baum, einfach nicht möglich. Deshalb habe ich zähneknirschend zum bereits erwähnten 70er-Jahre-Rezept aus einer Frauenzeitschrift gegriffen und den Biskuit laut den Vorgaben von Christa O. mit edler Fönwelle gebacken:

6 Eigelb mit 3 EL heißem Wasser und 130g Zucker schaumig schlagen (Rum dazu, meine Anmerkung, was auch sonst). 6 Eiweiß mit 20g Kristallzucker steif schlagen, auf die Eigelbcreme setzen. 125g Mehl darüber sieben, alles locker miteinander vermengen. In eine bebutterte und bemehlte Springform leeren, im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad backen, bis sie durch ist.

Auskühlen lassen, zweimal durchschneiden. Den oberen und unteren Boden mit Rum tränken (aber massig, ich war zu vorsichtig) und mit Marillenmarmelade dünn bestreichen. Die mittlere Platte sehr fein zerpflücken. 6 Blatt Gelatine kalt einweichen. 150g Zucker, Schale und Saft je einer Zitrone und einer Orange erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. 4 EL Marillenmarmelade und ein guter 1/8-Liter Rum dazugeben. die Gelatine gut ausdrücken und in der warmen Flüssigkeit auflösen. 1/2 Liter Schlag steif schlagen, zusammen mit der Flüssigkeit unter die Krümel mengen und in die Torte füllen.
Über Nacht beschweren (z.B. ein Tablett draufstellen mit etwas Schwerem obenauf) und kalt stellen.
Was ich übrigens laut meiner Mum anmerken muss: Die Füllung sollte mit Kakaopulver dunkel gefärbt werden, weil das einfach so gehört.

Dritter Akt: Aprikotieren
Eine Verschnaufpause in der langen Herstellungszeit dieser Dramaturgie. Die Torte rundherum mit erwärmter passierter Marillenmarmelade einstreichen, zum Trocknen wieder in die Kühle stellen.

Vierter Akt: Die Glasur Teil I
Wie auf dem Foto zu erkennen ist, macht es sich ausgesprochen apart, die Torte nicht rundherum zuckerlrosa zu glasieren, sondern nur obenauf.
Nein, die Glasur habe ich nicht selbst gemacht. Da streike sogar ich. Und im Supermarkt bekommt man ganz wunderbare Becher mit fertiger Punschglasur. Ich habe gleich zwei gekauft, rein vorsichtshalber, ich kenne ja meine Fähigkeiten im Glasieren von Torten (Null, in Ziffern: 0). ZUM GLÜCK!
Denn das Zeug ist ein echter Sargnagel! Ich habe es erwämt, auf die Oberfläche der Torte geleert - und nicht nicht mal ordentlich verstrichen, da ist das Zeug schon wieder so fest geworden, dass sich jeder Strich eingebrannt hat. Na toll. Auch mit dem zweiten Becher Glasur ist es sich nur um ein Haar ausgegangen, dass ich die Oberfläche erstens ganz bedecken konnte und zweitens ohne gröbere Glasurschäden. Nicht mal der Haarfön, mein ansonstiger Küchenhelfer in der Not, konnte hier noch etwas retten.

Fünfter Akt: Die Glasur Teil II
Wie schon erwähnt, ist meine Punschtorte nicht rundum rosa, sondern seitlich mit Schokolade glasiert. Ich habe also Kochschokolade geschmolzen, mit Butter glasierfähig gemacht, und diese Glasur mit Pinsel auf die Seitenränder meiner Torte gestrichen, immer ganz vorsichtig, schließlich muss der Übergang Punschglasur zu Schokoglasur halbwegs regelmäßig sein.
Dann kam die beinahe fertige Torte wieder in die Kälte.

Sechster Akt: Fertig und Halleluja!
Mit Staubzucker und Wasser eine schöne Zuckerglasur anrühren, in einen Spritzbeutel füllen und in anmutigen Buchstaben beliebige freundschaftliche Worte (oder saftige Flüche, je nach Gelungenheit und Ziel der Torte), zarte Muster am Rand (um Glasurübergangs-Tragödien zu vertuschen) und liebliche Muster spritzen. Bei den lieblichen Mustern, kleiner Tipp am Rande: Bei Herzen vorsichtig sein, mein 3-fach-Herz wird grne mit einem Herz mit schiefen Flügeln verwechselt.
Dann noch eventuell mit gekauften Marzipanblüten dekorieren.
Für die, die hier gerne noch Akt Nummer 7, "Die Marzipanblüten-Herstellung", gelesen hätten: Träumt weiter!

Dienstag, 11. November 2008

Feed abonnieren


Liebe Leser (A&F)!

Gerade habe ich meinen Blog an einen Haufen Leute ausgeschickt (wir werden anhand der Kommentare sehen, ob es sich ausgezahlt hat).
Da fällt mir ein: Es muss doch möglich sein, den Blog wie einen Newsletter zu abonnieren.

Ich hatte recht: Er ist abonnierbar, allerdings mittels Feed und nicht mittels Newsletter, schließlich leben wir im Jahre 2008 und nicht im Jahre 2006, als diese Technologie noch modern war.

HOWEVER, ihr (A&F) habt nun die Möglichkeit, diesen Blog zu abonnieren! Das ist genial, vor allem, weil keiner mehr die Ausrede hat, dass ihm die URL entfallen ist (na geeeeeh).

Und vor allem geil ist ja, dass das ein sogenannter Feed ist. Sehr passend zu einem Kochblog finde ich.

So, das war jetzt der erste technische Blogeintrag. Vollkommen uninteressant, ist mir bewusst, aber auch das muss eben sein, so wie Zähneputzen vor dem Schlafengehen, ist genauso fad.

Da ich gerade eben zwei Kinderpingui verdrückt habe, kann ich mir nicht mal spontan ein Rezept aus dem A**** ziehen, mir ist schlecht. Sorry, nächstes Mal wieder :)

Mittwoch, 5. November 2008

Torten zur Promotion

Meine allerliebste Beatrice wurde vor einiger Zeit gezwungen, endlich ihre Promotionsfeier zu veranstalten. Und dieser Tag fiel auf den 1. November. (Mag ja blasphemisch sein, aber wen stört's!). Weil sie gerade ein ganz armes Schwein ist (ich sage nur Turnus auf der dritten Internen), habe ich angekündigt, für die Nachspeisen zu sorgen. Kurz und gut: Ich habe 3 Kuchen geplant.

Der erste: BROWNIES MIT KIRSCHEN

Und ich denke nicht daran, dieses geniale Rezept hier wieder mal niederzuschreiben, ich habs ja schon längst gemacht, der interessierte Leser möge sich durch den Blog bequemen (und die Labels ausnützen, dann findet man alles schnell).

Der zweite: AMEISENGUGELHUPF

Wer an dieser Stelle hysterisch zu schreien beginnt: "Nicht schon wieder ein Gugelhupf, AAAAAAAAAAAAAA", der soll eben nicht weiterlesen. Ich bin Master of Gugelhupf, so ist es eben.
Diesmal ist es nicht mal ein Öl-Gugelhupf, wie genial ist denn das!
An dieser Stelle wiedermal: Dank sei Plachutta "Die gute Küche" in Ewigkeit, Amen.

300g Butter mit 150g Staubzucker, 3 Eiern und 4 Eidottern schaumig rühren (und ich meine SCHAUMIG). Schale einer Zitrone (und ich meine SCHALE, kein Saft oder sonstein mieser ERsatz), massig Rum und Vanillezucker (Vanilleeeeeee, kein Vanilliiiiin) unterrühren. Schokolade (Wieviel? VIEL) klein hacken und unterheben.
4 Eiklar mit 150g Kristallzucker steif schlagen. Auf die Masse gleiten lassen, darauf 240g Mehl geben, alles vorsichtig unterheben. In eine gebutterte und bemehlte Gugelhupfform geben. Bei 180° backen bis er durch ist (Stäbchenprobe). Sollte er zu dunkel sein, bevor er fertig ist, rechtzeitig mit Alufolie abdecken.

Für die Fleißigen und Begabten: Den erkalteten Gugelhupf aprikotieren und mit Schokolade glasieren. (Ich kanns nicht. Meine Glasuren schauen aus wie Sau.)

Für die, die nicht glasieren können/wollen, aber trotzdem MEHR wollen: Zitronenglasur aus Staubzucker und Zitronensaft herstellen und unregelmäßig drüberrinnen lassen.

Für die ganz Faulen: Mit Staubzucker überpudern.


Der dritte: Apfelkuchen mit Zimt-Streuseln

Hat mir wiedermal einen ganzen Korb voll Komplimente eingebracht. Wirklich ein genialer, leckerer Kuchen. Auch für Nicht-Obstkuchen-Fans (wie mich) eine Gute Sache, auch wenn keine Schoki drin ist!

Zuerst die Streusel: 200g Mehl, Zimt (nach Geschmack), 150g Zucker und 150g kalte (!) Butterflocken in eine Schüssel geben und mit den Händen durchreiben, bis es Streusel sind. Dann ab in den Kühlschrank bevor das ganze zu einem Teig zusammenrinnt.
2kg Äpfel entkernen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Damit sie nicht braun werden, Zitronensaft einmengen (und zum besseren Geschmack: Rum).

250g Butter mit 250g Staubzucker und 5 ganzen Eiern schaumig rühren. Schale einer Zitrone und Rum einrühren. 400g Mehl, 1 Backpulver unterheben, zusammen mit 120ml Milch. Rum schadet übrigens nie.
Die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen, Äpfel darauf verteilen, zum Schluss die Streusel. Backen bei 180°C bis der Kuchen durch ist.


Alle drei waren eine Wucht und sind sehr gut angekommen. Allerdings war es dann so, dass ich der erste Gast war (war noch zum Gemüseschneiden eingeteilt) mit meinen drei Kuchen. Danach kam Gerlinde (Bea's Mama) mit drei weiteren Kuchen (einem Hawaii-Blechkuchen, einem Nutella-Blechkuchen und einem Apfel-Kranzkuchen). Anschließend kam die Oma mit einem Korb frischer, hausgemachter Bauernkrapfen. Und zum Schluss die Tante mit einem Teller Kuchen.
Wir waren sozusagen überbelegt.
Absoluter Klassiker: Die superschlanke und zarte Bea ladet sich einen Teller voll mit einem Stück von jedem einzelnen Kuchen (aufgrund ihrer Meinung, sie müsste alle kosten, da alle ihr geschenkt worden sind). Nach 4 Stück hat sie aufgegeben, die grüne Farbe im Gesicht war unverkennbar. Es waren aber MEINE Kuchen, die sie gegessen hat, weils halt einfach die Besten sind :D.

Lang ist's her!

Manchmal bin ich ja froh, dass ich keine treue Leserschaft habe, denn die würde sich ja permanent über mein mangelndes Schreiben beschweren.
Tatsache ist aber: Ich habe auch lange nichts mehr gemacht. Nun aber kommt die kalte Jahreszeit, in der man noch viel weniger Zeit hat als sonst an Abenden und Wochenenden, sich genüsslich mit Keksen, Kuchen und Gästeverpflegungen stresst - und dann jammert, dass Weihnachten immer so mühselig weil stressig ist.
Ich bin da keine Ausnahme, Weihnachten ohne Stress ist wie Ostern ohne Krippenspiel... Oder wie war das?

Wie auch immer. Im letzten Eintrag habe ich ja schon angekündigt, dass wieder ein großes Familienessen geplant ist. Ich sag nur: Tourette-Memorial-Day nur ohne wüste Beschimpfungen. Die Lautstärke ist aber angemessen. Je später der Abend desto lauter wird der Spaß. Kurz vorm Heimgehen ist es meistens so, dass es nur noch darum geht, die anderen zu überschreien. Das soll übrigens keine Beschwerde sein, ich habe ein lautes Organ und bin durchaus gewillt, es zu beweisen. Nur mein armer Daddy mit seinem Tinnitus ist da ein bissl eingeschränkt, weil er dann nix mehr verstehen kann. Aber Schreien kann er auch, deshalb fällt's nicht so auf :).

Also hiermit:

Oktöberliches Festmenü in 3 Gängen


APERITIF

Sekt mit Erdbeer-Blubber

Klingt komisch, ist aber so. Ich habe Erdbeeren (TK) aufgetaut und mit Staubzucker und viel Cointreau (eh klor) püriert. Das kam in den Kühlschrank. Ich habe dann am Abend Sekt in Gläser gefüllt und das Erdbeer-Pürree hineingegegeben. Das hat eine richtig gehende Gel-Kugel gebildet. Das nennt man Zufalls-Molekularküche für Dummies. Geil.


VORSPEISE

Kürbiscremesuppe

Lecker. Und habe ich im Zuge meines Blogschreibens auch schon mal beschreiben, deshalb gibt es hier die Rezeptbeschreibung nochmals für Fortgeschrittene (die andren mögen suchen):
Zweiebel (Menge nach Gefühl = MnG) in Butter anbraten. Kürbis (MnG) dazu, andünsten, mit Mehl abstauben und mit Hühnerbrühe (MnG) aufgießen. Kochen lassen, bis der Kürbis weich ist. Pürieren. Und dann mit Gewürzen abschmecken. Welche Gewürze? Tja, ich würde sagen: nach Gefühl, aber ich glaube, das will keiner hören, oder? :)
Deshalb: Salz, Pfefferwürzmischung, Chili, Muskatnuss, Thymian, Oregano, Zitrone, Cognac.
Wichtig: Würzen und dann bis am nächsten Tag stehen lassen. Die Gewürze müssen sich entfalten. Gegebenenfalls nachwürzen. Bei wem's dann immer noch nicht "so richtig" schmeckt: Mehr Cognac. Alkohol hilft immer.

Zum Servieren: Kürbiskernöl, Kürbiskerne und ein Kleks Schlagobers in die Mitte. Voilá. Ich sag nur: Ich könnte sie abfüllen und tiefgefroren verkaufen, so genial war die.


HAUPTSPEISE

Wildschweinbraten

Zugegeben, vor dem haben wir uns gefürchtet. Meine Mum hat Wildschweinbraten erster Klasse besorgt. 4 Kilo! Man hätte glauben können, es ist so viel, dass es wieder zum Leben erwachen könnte.
Der Respekt war grenzenlos, rotzdem ist sie es angegangen. Und das Geniale an dem Rezept: Es ist dodlsicher. Sogar für die, die sich vor Braten so fürchten als wäre er der schwarze Mann (z.B. ich).
Wir haben das Monstrum aufgeteilt, je einen Rosmarinzweig draufgelegt, gesalzen und gepfeffert und das ganze verschnürt. Die Dinger wurden rundherum jeweils scharf angebraten, dann in einem Bräter, der zur Hälfte mit (gutem) Rotwein gefüllt wurde, in den Ofen geschoben.
Das wars. Echt. Es war nicht mal mehr nötig, es nachzuwürzen (außer mit Cognac). Genial. Das Fleisch war ein Traum. Wir haben dann noch einen Teil der Sauce (mit viel Cognac) etwas eingekocht, damit der Saft intensiver wird, aber echt - kein Aufwand. Genius.


NACHSPEISE

Rest mener Geburtstagstorte

Da gibt's kein Rezept. Die Torte wurde von meiner Mutter beim Urbann gekauft, weil ich mir selber keine machen wollte. Was rennt hier falsch?
Aber sie war gut. Für eine gekaufte Torte :)