Montag, 28. Jänner 2008

3 in 1 Gugelhupf

Schokolade, Nuss oder doch Vanille?
Wer mal vor dieser Entscheidung gestanden ist - dumme Sache. Jetzt geht alles auf einmal!
Mit dem 3 in 1 Eierlikör-Gugelhupf!

4 Eier
200 g Zucker
200 ml Pflanzenöl (Rapsöl o.ä.)
125 ml Eierlikör
150 g Mehl
1/2 Sackerl Backpulver
Schale von 1 Orange
4 EL Kakaopulver
Milch
60 g gemahlene Nüsse
Rum
1 Pckg. Vanillepudding-Pulver
Eierlikör

Gugelhupfform fetten und mehlen. Herd vorheizen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze.
Ganze Eier mit Zucker und Orangenschale schaumig rühren. Öl und Eierlikör langsam einlaufen lassen. Mehl mit Backpulver vermischen und einrühren. Den Teig dritteln.
1. Drittel verrühren mit Kakaopulver und etwas Milch. 2. Drittel verrühren mit Nüssen und Rum. 3. Drittel verrühren mit Vanillepudding-Pulver und Eierlikör.
Zuerst den Kakaoteig in die Form gießen. Dann möglichst in einem Strahl in der Mitte den Nussteig darauffließen lassen. Wiederrum mittig den Vanilleteig eingießen.
Im vorgeheizten Rohr ca. 30 Minuten backen (Stäbchenprobe).

Form aus einer Höhe von ca. 10 cm 2 bis 3mal auf die Arbeitsplatte fallen lassen. (Löst den Kuchen von der Form). Stürzen, noch warm dick mit Staubzucker bestreuen und abkühlen lassen.
Ich kann mir auch gut eine Schokoglasur oder Orangenglasur dazu vorstellen!

Wurde heute in der Arbeit erprobt und hat Komplimente eingebracht!

Buchteln... oder doch Wuchteln?

Buchteln oder Wuchteln? Im pinzgauischen Dialekt ist es eindeutig die Wuchtel-Variante, auch im alten Wels zur Jugendzeit meiner Mutter war das W begehrter als das B. Ic,h als Autodidakt im kochtechnischen Bereich, tendiere zum B, einerseits, weil die hochdeutschen Kochbücher das beliebte Germgebäck als Buchtel bezeichnen, andererseits, weil Wuchtel eine gewisse worttechnische Vorbelastung aufweist. Wuchtel - ist das nicht auch die Bezeichnung für einen Witz?

Wie auch immer, ob man es nun mit B oder W oder von mir aus auch mit sämtlichen anderen Buchstaben schreibt, ich kannte es bis dato ja nur als Produkt meiner Oma (die allerdings das Dr. Oetker Fertigpulver für Hefeteig verwendet hat) sowie als Hefegebäck gefüllt mit Marmelade aus der Bäckerei. Die von Oma hatten einen nostalgischen Beigeschmack, der Beigeschmack derer aus der Bäckerei war eher trocken und öd.

Also schwinge ich den Kochlöffel und produziere die Dinger selbst. Mit Erfolg!

Buchteln mit Weinchaudeau

300 ml lauwarme Milch
1 Pckg. Germ (42 g)
500 g glattes Mehl
4 Dotter
60 g Kristallzucker
1 Pckg. Vanillezucker
Schale von 1 Orange oder Zitrone
100 g weiche Butter
Marillenmarmelade
geschmolzene Butter

Germ in ca. 100 ml von der Milch auflösen, mit einigen Esslöffeln Mehl und Zucker zu einem Brei verrühren (Dampfl). Mit Mehl bestauben, an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen, bis sich das Volumen deutlich vergrößert hat.
Dotter mit Vanillezucker, Zitrusschale und 1 Msp. Salz schaumig rühren. Restliche Milch dazu, mit dem restlichen Mehl, der weichen Butter und dem Dampfl mit dem Handrührgerät (Knethaken) zu einem glatten Teig kneten. Zugedeckt 30 min. an einem warmen Ort gehen lassen.
Wenn gewünscht: Marillenmarmelade erwärmen und mit Rum verrühren. Eine Auflaufform mit Butter ausstreichen.
Teig kurz durchkneten, ca. 1/2 cm dick ausrollen und in 20 Portionen teilen. Auf jeden Teil einen Klecks Marmelade setzen, die Teigränder schließen, die Oberseite in flüssige Butter tauchen und mit der Nahtstelle nach unten in die Auflaufform setzen.
Die einzelnen Teifstücke sollen locker und gleichmäßig in der Form sitzen.
Nochmals an einem warmen Ort ca. 20 Minuten gehen lassen.
Im vorgeheizten Rohr bei 160°C 20 - 30 min backen bis die Oberfläche goldbraun ist.
Mit Staubzucker bestreuen und servieren.

Dazureichen: Entweder Vanilelsauce (die urige Variante) oder Weinchaudeau (sprich: Weinschohdoh; die edle Variante).
Wie Vanillesauce geht erkläre ich hier nicht. Kauft euch Dr. Oetker Puddingpulver und lest es selbst nach!

Weinchaudeau

150 ml Weißwein
1 Schuss Cointreau (oder anderer Fruchtlikör)
6 Eidotter
100 g Zucker

In einer Metallschüssel alle Zutaten über heißem Dampf schaumig schlagen, bis am Boden der Schüssel keine Flüssigkeit mehr ist (dauert ca. 10 Minuten). Zu den Buchteln servieren.


Und hier noch Tipps für alle, die sich vor Germteig mehr fürchten als vor dem schwarzen Mann unterm Bett (bei mir wars E.T.):
- Warmer Ort zum Gehen: Backrohr auf 50° heizen und Schüssel mit Teig bei offener Herdtür darin ruhen lassen
- Lauwarme Zutaten heißt nicht kalte oder heiße Zutaten! Bei zu kalten Zutaten bleibt der Teig sitzen, bei zu heißen sterben die Hefebakterien ab.
- Je öfter man den Teig gehen lässt, wieder zusammenschlägt und wieder gehen lässt, desto feinporiger wird er.
- Vor dem Backen die fertigen Teigstücke noch gut aufgehen lassen.


Ja es ist viel Arbeit (mit allem Rasten ca. 3h Aufwand), aber es ist es wert.
Sorry Oma, deine Buchteln bleiben zwar in meiner nostalgischen Erinnerung, aber meine sind besser ;)

Geflügeltes Winteressen

Das gesamte vergangene Wochenende war im Prinzip ein einziger kochtechnischer Anfall von mir. Bedeutet, Samstag Mittag gab es ein wahres Sonntagsessen: Barbarie-Entenbrust á l'Orange und Schokolade-Kastanien-Parfait.
Das samstägliche Sonntagsessen war ja ursprünglich auch für Sonntag geplant, da aber mein lieber Vater und Hauptvertilger am Sonntag keine Zeit hatte, wurde das Sonntagsessen erwähntes Samstagsessen.

Entenbrust á l'Orange (3-4 Personen)

2 Entenbrüste (am besten von der Barbarie-Ente)
150 ml starke Brühe (Hühnerbrühe)
150 ml frisch gepresster Orangensaft
Schale von einer Orange (fein gerieben)
40 ml Weinbrand
1 TL Speisestärke
Salz/Pfeffer

Herd auf Ober-/Unterhitze 180° vorheizen. Die Entenbrüste auf der Hautseite kreuzweise (nicht zu tief) einschneiden. Salzen und pfeffern. Bei mittlerer Hitze in einer beschichteten Pfanne auf der Hautseite 8 min. anbraten. Danach Entenbrüste in ein Ofengeschirr in den Ofen geben und insgesamt 10 - 12 min braten, dabei einmal wenden.
Bratrückstand mit Weinbrand und Orangensaft ablöschen, Orangenschale dazu, einkochen lassen. Speisestärke mit wenig Wasser glattrühren. Brühe zum Bratensaft, mit Speisestärke eindicken.
Entenbrüste quer zur Faser in Scheiben schneiden, mit Sauce servieren.
Dazu passt: Erdäpfel-Maroni-Pürree (500g Erdäpfelpürree mischen mit 250g Kastanienreis)


Und weil ein Sonntagsessen (auch wenn es am Samstag stattfindet) ohne Dessert GAR nicht funktioniert, gibt es hier den perfekten Abschluss für ein winterliches (herbstliches) Menü:

Schokolade-Kastanien-Parfait

200 g geschälte, essfertige Maroni (klein geschnitten)
125 g Kastanienreis
30 g Braunzucker
60 g Butter
100 ml Milch
100 g Zucker
geriebene Schale von 1 Orange
250 ml Schlagobers
2 Eiklar
4 Dotter
200 g Zartbitter-Schokolade

Butter in einer beschichteten Pfanne schmelzen, Braunzucker darin schmelzen, Orangenschale kurz anbraten. Maroni darin schwenken. Mit der Milch ablöschen und rühren, bis der Zucker geschmolzen ist. Vom Herd nehmen und überkühlen lassen.
Dotter mit Zucker schaumig rühren. Kastanienreis, Maroni in Milchmischung und geschmolzene Schokolade unterrühren. Schnee und Schlagobers steif schlagen, unterheben.
In eine Kastenform füllen und mindestens 6h tiefkühlen.
Vor dem Servieren 10 - 15 min antauen lassen.

Tipp: Mehr Orangenschale! Ich habe die Schale von 2 Orangen genommen und finde, es würde auch noch eine mehr vertragen. Außerdem habe ich zu den 200g Zartbitter-Schokolade noch 50g Milchschokolade hinzugefügt.

Wichtig: Die Qualität der Zutaten machtd ie Qualität des Essens! Kochschokolade schmeckt nach Kochschokolade (das Einzige, was ich da noch durchgehen lassen ist edle Kuvertüre wie die von Zotter!).

Freitag, 25. Jänner 2008

Guter Neujahrsvorsatz

Unglaublich - von meinen etwa 10 Hosen im Kasten passen mir derzeit genau: 2. (Naja, es würde vielleicht auch eine 3. und eine 4. passen mit viel Baucheinziehen). Und da ich gelegentlich auch mal Lust verspüre, meine Kleidung öfter abzuwechseln, bin auch auf Neujahrsvorsatz. Seit Montag. Hat bisher gut funktioniert muss ich sagen!
Nach einem Fasttag am Montag habe ich Rezepte gesucht, die sich gut ins Büro mitnehmen lassen und dabei fettarm sind.
Gleich das erste war sehr lecker:

Reis-Puten-Pfanne

Zutaten für 4 Personen
250g Langkornreis
3/4 Liter Hühnerbrühe (instant)
3 Paprika bunt
1 Bund Frühlingszwieberl
500g Putenbrust oder Hendlbrust
3 EL ÖL
1 EL Sesam
Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Sesam

Reis in Brühe bei schwacher Hitze ca. 20 min ausquellen lassen. Paprika in Streifen, Frühlingszwieberl in Ringe schneiden. Fleisch in Streifen schneiden, Öl erhitzen, Fleisch braten, salzen und pfeffern und herausheben. Rasten lassen. Im übriggebliebenen Saft Paprika und Lauchringe 2-3 Minuten braten, Fleisch wieder zugeben, mit Salz, Pfeffer und Paprika würzig abschmecken. Sesam darüberstreuen.
Für alle, denen das Fett egal ist: Mit Crème Fraîche servieren.

Würztipp: Cayennepfeffer, Teriyaki-Sauce und Sojasauce (nicht salzen).

Ist ideal für's Büro, weil es sich super in der Mikro aufwärmen lässt.

Dienstag, 15. Jänner 2008

Wintertraum von Schokolade, Vanille und Granatapfel

Endlich melde ich mich wieder zurück nach der Winterpause!
So kann man es nennen! Leider war der Dezember in jeglicher Hinsicht so mühsam und stressig, dass ich nicht zum Kochen gekommen bin. Und ja, ich habe Kekse gebacken! Aber zum Schreiben habe ich es auch nicht geschafft. Und im Nachhinein Weihnachtskekse posten... ich weiß nicht - das kann ja jetzt wirklich keiner mehr sehen!
Aber nur um Gerüchten gleich entgegenzuwirken: Meine Kekse waren hervorragend! Es ist nicht so, dass ich sie nicht poste, weil ich sie versaut hätte :)

Wie auch immer, zum Anlass des 33. Hochzeitstages meiner Eltern am 11.1. habe ich beschlossen, am Sonntag zu kochen. Nach Durchsicht meiner Kochbuch-Sammlung ist allerdings die Kochmotivation immer mehr in den Boden gesunken, also habe ich auf das altbewährte Rezept für Faule zurückgegriffen: Raclette. Dafür habe ich am Samstag ein neues Raclette von Tefal gekauft (meine Sammlung unnützer Haushaltsgeräte wird langsam zu groß für mein Zimmer).
Nachdem ein Raclette "viel fettes Essen" heißt, habe ich auch die Vorspeise zurückfahren können. D.h. statt einer Käsecremesuppe (wie vorher geplant) wurde es eine Frittatensuppe.

Ja, zugegeben, das ist alles äußerst unspannend. Dafür kann ich ja jetzt mit meinem Dessert angeben:

Wintertraum von Schokolade, Vanille und Granatpfel.

Zutaten für das Weingelee:
250ml Wein
4 Blatt Gelatine
Kerne von 3 Granatäpfeln
50g Zucker

Zucker in 200ml Wein auflösen, mit Granatapfelkernen vermischen. Gelatine in kaltem Wasser einweichen und in den restlichen 50ml Wein schmelzen lassen. Schnell in die Granatpfelmischung einrühren. In Trinkgläser füllen (1/4 hoch), kalt stellen bis es gestockt ist.
In der Zwischenzeit:

Zutaten für die Vanillecreme
150g Naturjoghurt
1-2 Vanilleschoten (je nachdem, wie "vanillig" man es mag)
125ml Schlagobers
Zucker nach Wunsch
2 Blatt Gelatine

Joghurt, Zucker und ausgekratztes Mark der Vanilleschoten verrühren. Gelatine in kaltem Wasser einweichen, in ganz wenig Wasser schmelzen und zügig unterrühren. Schlagobers cremig schlagen, unterheben. In die Gläser auf das Gelee streichen und wiederum kalt stocken lassen.
In der Zwischenzeit:

Zutaten für das Mousse au Chocolat:
300ml Schlag
150 g Zartbitter-Schokolade
100g Milchschokolade
2 Eier

Eier schaumig rühren. Schokolade schmelzen und unter die Eier rühren. Schlagobers cremig schlagen und unterheben. Auf die Gläser aufteilen und kalt stellen.

Macht echt was her, mit dem Dessert kann man schwer punkten!
Wer Granatäpfel nicht mag oder sich daran stört, dass die Kerne so hart sind: Ein anderes (säuerliches) Obst nehmen. Mein Tipp: In Scheiben geschnittene Physalis.
(Vorsicht: keine Ananas, da zieht die Gelatine nicht an!)

Und noch ein Tipp zur Dekoration:
Zartbitterschokolade (am besten mit 80%, da wird es fester als bei Milchschokolade) schmelzen und in einen Dressiersack füllen. Von der Spitze nur ganz wenig abschneiden und mit der Schokolade auf Backpapier verschiedene Muster spritzen (am besten mit einem "Stiel"). Im Kühlschrank fest werden lassen, dann die Schoko-Muster in das Dessert stecken.
Macht sich in jedem cremigen Dessert gut!