Donnerstag, 30. Juni 2011

Der angekündigte Marillenlikör

Wie schon in zwei Posts angekündigt kommt nun endlich der Marillenlikör. Das Rezept ist wirklich ganz einfach. Die Herstellung zieht sich über 4 Tage, macht aber nur sehr wenig Arbeit, also ran an die Marillen!

Marillenlikör
für knapp 2 Flaschen á 500 ml

250 g Trockenmarillen
500 ml trockener Weißwein
150 g Honig
150 ml Wodka (oder Weinbrand oder Rum)

Die Trockenmarillen in kleine Stückchen schneiden. Diese zusammen mit dem Wein in eine Plastik- oder Glasschüssel mit Deckel geben und über Nacht stehenlassen.
Die Wein-Marillen-Mischung in einen Topf geben, erhitzen und den Honig darin auflösen. Kurz aufkochen, dann abkühlen lassen und wieder in die Schüssel füllen.
An einem kühlen Ort (z.B. Keller, Kühlschrank ist zu kalt) 3 Tage ziehen lassen, jeden Tag einmal schwenken.
Die Marillen abseihen und ausdrücken. Den Saft mit dem Wodka vermischen und in Flaschen füllen.
Vor dem Genießen 2 Monate reifen lassen.

Tipp: Mit den eingeweichten Marillen kann man eine opulente Eispalatschinke füllen oder sie zu Vanilleeis essen, ...

Ein Salat namens Caesar

Caesar's Salad ist ein eigenartiger Salat. Das Wort "Salad" würde ja gesundes Essen implizieren. Tatsächlich ist es ja auch so, falls bei uns im Supermarkt gekaufter Salat tatsächlich noch Vitamine hat. Aber "Caesar" impliziert etwas ganz anderes: Nämlich so ziemlich das fetteste Salatdressing, das man sich vorstellen kann. Und wie das so ist mit fetten Sachen: Sie neigen dazu, auch die besten zu sein.
Ich bin seit meinem Aufenthalt ein großer Fan von Caesar's Salad. Damals habe ich Chicken Caesar zu Mittag geliebt - damals dachte ich auch noch, ich würde mir etwas Gutes damit tun.
Nun ja, man mag schlankere Salate finden - aber keine besseren. Also dachte ich mir, warum nicht selbst mal ausprobieren. Das untenstehende Rezept ist ein original amerikanisches, von mir allerdings etwas abgewandelt. Original sind nämlich Zitronenstaft (statt Orangensaft) und Worcestershire-Sauce (sprich: Woister) statt grünem Tabasco, aber wer feststellt, dass es die Hauptzutaten nicht gibt und es zu spät ist für den Spermarkt, der wird eben erfinderisch. Und es ist wirklich total gut.

Caesar's Salad with Pork Filet
für 2 Personen als großzügige Hauptspeise

1/2 Schweinsfilet
1 Kopf Romana-Salat
1 Ei
1 TL grüner Tabasco (oder Worcestershire-Sauce)
5-10 EL Orangensaft (bei Zitrone nur 3-5 EL)
1 Knoblauchzehe
4 Sardellenfilets
1 Tl Kapern
1 TL Dijon Senf
80 ml Olivenöl
geriebener Parmesan nach Wunsch
Salz, Pfeffer
Knoblauchcroutons

Die äußersten Blätter des Salats entfernen. Die restlichen Blätter ein Stücke zupfen, waschen, trockenschleudern.
Das Schweinsfilet mit Salz und Pfeffer einreiben.
Das Ei in kochendes Wasser gleiten lssen und 1 Minute (maximal) lang kochen, abschrecken.
Tabasco, Orangensaft, gepressten Knoblauch, Sardellen, Kapern, Salz (vorsichtig) und viel frisch geriebenen Pfeffer in eine Schüssel geben, das Ei abschälen und dazugeben. Mit einem Stabmixer pürieren (am besten in einem hohen, schlanken Gefäß).
Nun das Öl in sehr dünnem Strahl ganz langsam einrinnen lassen und währenddessen immer mixen. Das ist sehr wichtig, da sich die Zutaten sonst nicht zu einer homogenen Mayonnaise vermengen sondern sich trennen. Ich habe immer ein bisschen Öl dazugegeben, gemixt - und das wiederholend, bis das Öl verbraucht war.
Den geriebenen Parmesan dazugeben und mit Salz abschmecken.
Das Schweinsfilet anbraten, bis es innen rosa ist, das dauert auf allen Seiten ein paar Minuten. In Alufolie wickeln und 10 Minuten beiseite legen, so setzen sich die Säfte im Fleisch ab und rinnen nicht aus, wenn man es anschneidet.
Das Dressing mit dem Salat und Croutons gut vermischen, den Salat auf zwei Tellern anrichten. Das Schweinsfilet in Scheiben schneiden und auf dem Salat drapieren.
Obenauf können nach Wunsch noch haudünne Parmesanscheiben gehobelt werden.

Abwandlung Chicken Caesar: Das Original. Statt Schweinsfilet gebratenes Hühnerfilet zum Salat reichen.


Das Rezept ist wirklich sehr gut, bestätigt durch meinen Bruder, der mir mittem im Essen gesagt hat, dass er Caesar's Salad eigentlich nicht mag. Puh, zum Glück habe ich das nicht schon beim Kochen erfahren. :)

Und nun noch eine wirklich schnelle ratz-fatz Nachspeise:

Fromage Blanc auf Crème de Marron
Joghurt mit Maronicreme, für 2 Personen

200 g leeres Sahnejoghurt
Maronicreme, fertig gesüßt (im Glas erhältlich)

In einem Glas das Joghurt abwechselnd mit Maronicreme schichten und genießen. Sooooo gut!

Dienstag, 28. Juni 2011

Marmelade? Nur her damit!

Seit ich so erfolgreich meine Erdbeermarmelade produziert habe, bin ich ganz wild auf das Thema "Einmachen". Ein wunderbares Thema, und so dehnbar! Von Marmeladen über Gelees bis hin zu Likören und Chutneys ist alles drinnen, und ich habe es mit meinem (jetzt zwei) Marmeladen grad mal angekratzt. Dazu gehört natürlich gesagt, dass der schon mal kurz erwähnte Marillenlikör noch in seinem Alkoholbettchen im Keller schlummert, aber dazu dann demnächst mehr.

Ein ewiges Thema des Einkochens ist die Jahreszeit. Im Winter Erdbeermarmelade machen? Ha, wohl eher nicht. Es gibt aber die nur wenig bekannte Möglichkeit, Trockenfrüchte ins Einmachen mit einzubeziehen. Wieso auch nicht - sie werden reif geerntet (im Gegensatz zu allen exotischen Früchten, die man bei uns im Supermarkt bekommt) und in bester Qualität angeboten. Da laut der Website http://www.wachauermarille.at (ja, die Wachauer Marille hat ihre eigene Website, was ich ja einfach nur göttlich finde) die Wachauer Marillensaison noch ein gutes halbes Monat auf sich warten lässt, und ich aber schon in den Startlöchern scharre, habe ich als Zwischengang eine einmal etwas ungewöhnliche Marmelade mit besagten Trockenfrüchten probiert.

Feiger Apfel
Feigen-Apfel-Marmelade für etwa 10 Gläser á 370 ml

1,4 kg geschälte, blättrig geschnittene Äpfel
450 g getrocknete Feigen
2 Zitronen
1 kg Gelierzucker 2:1
250 ml Rum
etwas Zimt
etwas geriebene Muskatnuss

Die Gläser vorbereiten: Mit kochend heißem Wasser ausspülen und auf ein vorbereitetes Handtuch kopfüber zum Trocknen stellen.
Die Menge der Äpfel bezieht sich auf bereits fertig geputzte Äpfel. Den harten Stielansatz der Feigen abschneiden und diese in kleine Stückchen schneiden oder hacken. Die Zitronen auspressen. Zitronensaft, Äpfel, Feigen und Gewürze in einen großen Topf geben und soviel Wasser dazuschütten, dass das Obst gerade eben bedeckt ist.
Zum Kochen bringen und zugedeckt etwa 20 bis 30 Minuten schwach köcheln lassen, bis das Obst durch und durch weich ist. Vom Herd ziehen und mit dem Stabmixer pürieren. Je nach Geschmack können hierbei auch Stückchen übrigbleiben.
Den Zucker zugeben und solange rühren, bis er sich völlig aufgelöst hat. Den Topf dann wieder auf die Herdplatte stellen und die Masse sprudelnd zugedeckt etwa 10 bis 15 Minuten kochen, währenddessen eine Untertasse in den Tiefkühler legen.
Nach der Kochzeit etwas Obstmasse auf die eisgekühlte Untertasse geben. Wenn sie innerhalb von einer Minute geliert, ist die Masse fertig, ansonsten weiterkochen und in 5-Minuten-Abständen wieder probieren.
Falls Stückchen in der Marmelade sind, den Topf nach Fertigstellung vom Herd nehmen und abgedeckt 10 bis 15 Minuten stehen lassen. So wandern die Fruchtstückchen im Glas nicht nach oben, sondern bleiben gut durchgemischt.
Die Marmelade randvoll in die vorbereiteten Gläser füllen, diese rasch verschließen, damit durch die Hitze im Glas Keime abgetöten werden und ein Unterdruck entsteht. Die Gläser danach für mindestens 30 Minuten auf den Kopf stellen. Anschließend fertig abkühlen lassen.


Ich bin ja schon recht gespannt, wie sich diese Marmelade macht. Ich könnte mir ja vorstellen, falls sie nicht zu süß ist, dass sie auch mit Weichkäse harmoniert, so wie ein Feigen-Chutney. Mal probieren.

Notfall-Tipp für Marmeladen-Macher: Ich habe das obenstehende Rezept erst so abgewandelt, nachdem die Marmelade laut Original-Rezept nicht geliert ist. Falls das passiert: Die Marmelade wieder in einen Topf leeren, erhitzen und Dr. Oetker Gelfix dazugeben. Das hält dann bombenfest. :)

Muscheln? Gar nicht mies!

Einen Montag-Abend in einen wirklich gemütlichen Abend mit Freunden zu verwandeln ist ganz einfach. Die wichtigste Zutat sind eigentlich nur Freunde, die spontan zusagen. Davon gab es gestern gleich drei, weshalb ich für 5 Personen ein Abendessen spontan eingeplant habe. Die zweit-wichtigste Zutat ist übrigens, dass diese Freunde entweder gerne in der Küche mithelfen, weil man selbst aus der Arbeit kommt und eigentlich viel zu wenig Zeit hat, oder dass der Freund tatkräftig mithilft. Bei mir war beides vorhanden und notwenig.

Nach einem Aperol Sprizz (und zwar nach italienischem Mischverhältnis: 1/4l Weißwein, ein kleiner Spritzer Mineral, enorm viel Aperol und eine Scheibe Orange) haben wir mit einer meiner Lieblings-Vorspeisen begonnen. So lecker, und so einfach, und macht gleichzeitig so viel her, nämlich molto italiano:

Gemischte Antipasti
Meine Lieblingsauswahl, Antipasti gibt es ja ohne Ende - die Braven machen das sogar selbst... ähem.

Getrocknete Tomaten in Öl
Riesenkapern
Artischockenböden in Öl
Gegrillte Paprika in Öl
Eingelegter Knoblauch
Eingelegte Jalapeno-Ringerl
Zwiebeln in Balsamico
Parmesan-Stückerl

Alle Antipasti dekorativ servieren und dazu frisches Ciabatta, feines Olivenöl, Salz, Pfeffer und kühlen italienischen Weißwein.


Aber die Antipasti waren nur die Vorspeise. Das eigentliche Abend-Highlight waren Miesmuscheln.
Miesmuscheln habe ich nie zuvor selbst zubereitet, aber das ist ja die Herausforderung. Zum Glück habe ich beim Großmarkt Miesmuscheln bekommen, die erst zwei Stunden zuvor vom Atlantik eingetroffen sind, also allerbeste Qualität. Und was noch super an Miesmuscheln ist: Sie sind deutlich (!) günstiger als Vongole (weiße Herzmuscheln).
Das folgende Miesmuschel-Gericht ist wirklich einfach. Völlig idiotensicher. Das Einzige, was man beim Kochen berücksichtigen muss, die die lange Vorbereitungszeit, die für das Putzen der Muscheln nötig ist. Sollte man das Pech haben, sandige Muscheln zu erwischen, dann erhöht sich die Vorbereitungszeit ins Unendliche, weil man die Dinger erst in Salzwasser zum Sandspucken einlegen muss. Das war zum Glück bei meinem Einkauf nicht nötig.
Hier also das famose Rezept:

Miesmuscheln in Tomaten-Weißwein-Sauce
Für 4 Personen als Hauptspeise

3 kg Miesmuscheln
3 große Zwiebel
2 Knoblauchknollen (ja, Knollen!)
4-5 Dosen gestückelte Tomaten im eigenen Saft
1/2 - 3/4 Flasche trockenen Weißwein (z.B. Frascati)
Salz, Pfeffer
frisches Weißbrot

Die Miesmuscheln durchschauen und alle Muscheln wegwerfen, deren Schale beschädigt ist oder geöffnete Muscheln, die sich nach Klopfen auf die Schale nicht schließen. Mit einem rauen Schwamm die Verunreinigungen auf den Muscheln abrubbeln, mit den Fingern falls vorhanden die aus der Schale stehenden Bärte abreißen (Vorsicht: Diese Arbeit dauert bei der angegebenen Menge 45 Minuten!). Die geputzten Muscheln in eine große Schüssel geben und bis zur Weiterverwendung mit Eis bedecken, so kann man sie auch etwas stehen lassen.
Die Zwiebel hacken, die unzähligen Knoblauchknollen schälen und in feine Scheiben schneiden.
Zwiebel in einem sehr großen Topf glasig andünsten, den Knoblauch dazugeben und anbraten. Die Muscheln vorsichtig in den Topf geben, Deckel schließen und ein paar Minuten mitdünsten.
Nun die Tomaten und Weißwein nach Geschmack über die Muscheln geben, alles mit zwei Kochlöffeln vorsichtig durchrühren (damit man keine Schalen zerbricht). Den Topf zudecken und kochen lassen, bis alle Muscheln geöffnet sind (dauert etwa 10 - 15 Minuten).
Den Sud mit einem Löffel kosten. Bei mir war er perfekt wie er war. Sollte er mit Salz und Pfeffer nachgewürzt werden müssen, die Muscheln am besten mit einem großen Schaumlöffel herausheben, den Sud abschmecken und die Muscheln danach wieder untermischen.
Muscheln und Sud auf großen, tiefen Tellern anrichten und servieren.
Der Sud kann nach dem Muschelessen herrlich mit dem frischen Brot aufgetunkt werden.

Esstipp für die weniger Muschel-Versierten: Mit einer Gabel die erste Muschel auslösen und die Muschelschale dieser Muschel als Zwicker für die nächsten Muscheln verwenden. Alle Muscheln, die sich nicht geöffnet haben, wegwerfen.


Wenn man sich nicht von der Vorbereitungszeit für das Waschen der Muscheln oder das Hacken des vielen Knoblauchs abschrecken lässt, ist das wirklich ein tolles und einfaches Gericht, das Gäste gleich mal sehr beeindruckt. Angeblich werden teilweise auch geputzte Muscheln angeboten, damit erspart man sich natürlich einiges. Andererseits kann man für solche Once-in-a-year-Rezepte auch mal ein bissl mehr Zeitfenster einplanen. :)

Samstag, 25. Juni 2011

Kashmirischer Pilaw

Und weiter geht es mit der Begeisterung für indisches Essen. Diesmal eine andere Speise, ein Reisgericht namens Pilaw.
Ich empfehle, dieses Gericht eher im Winter zu essen. Aufgrund der Zusammenstellung verschiedener Lebensmittel, nämlich Zimt, Nelken, Mandeln und Rosinen, schmeckt dieser Pilaw für unsere Geschmacksnerven eher wie ein großes Weihnachtskeks. Gut, aber sehr ungewohnt.
Außerdem kann ich (nur ausnahmsweise, nur dieses eine Mal) nicht empfehlen, Rosinen zu verwenden, die in Rum eingweicht waren. Das passt sowas von gar nicht dazu, dass es fürchterlich ist. :)

Kashmirischer Pilaw
aus dem Koch Buch "Indisch Kochen - ganz easy"
Pflanzenöl
3/4 TL Kreuzkümmelsamen oder wenig gemahlener Kreuzkümmel
Garam Masala nach Geschmack
1 Zimtstange
3 Gewürznelken
3 grüne Kardamonkapseln
1 Lorbeerblatt
1 Zwiebel gehackt
15 g Mandelblättchen
10 g Rosinen
200 g Basmatireis
1 Briefchen Safran
2 getrocknete Feigen, gehackt
15 g gehackte Walnusskerne
1 Hendlbrust
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
5 EL Milch

Den Safran in ein der erhitzten Milch einweichen. Den Reis in einem Sieb waschen, bis das Wasser klar abläuft, dann in einen Topf geben und mit Wasser bedecken.
Öl in einem großen, beschichteten Topf erhitzen. Ungemahlene Gewürze und Lorbeerblatt darin anrösten. Die Zwiebel zugeben, anbraten. Mandeln und Rosinen zufügen und einige Minuten bräunen.
Den Reis in einem Sieb abtropfen, in den Topf geben und 1 Minute unter Rühren anbraten. 400 ml Wasser, Safranmilch, Feigen und Salz zufügen. Ein paar Minuten kochen lassen, dann auf schwache Hitze hinunterschalten, den Topf zudecken und 10 Minuten kochen bis der Reis weich ist. Wenn nicht, noch weiter quellen lassen. Sollte der Reis durch, aber noch zu feucht sein, dann Hitze wieder etwas erhöhen und Wasser ohne Deckel verdampfen lassen.
Inzwischen die Hühnerbrust schnetzeln, mit Salz, Pfeffer und Garam Masale würzen und in einer Pfanne in etwas Öl durchbraten.
Den Reis mit Salz, Pfeffer und Garam Masala abschmecken. Walnüsse unterrühren und die Fleischschnetzel unterheben.


Der Pilaw ist sehr lecker, allerdings etwas ungewöhnlich durch die süß-saure Zusammenstellung der Zutaten. Ohne Rum schmeckt er sicher besser. :) Aber so lernt man aus Fehlern, dass Rumrosinen eben doch nicht in allen Gerichten ohne Ausnahme gut schmeckt!
Ohne das Hühnchen ist der Pilaw ein tolles vegetarisches Gericht.

Außerdem habe ich heute in einer Schüssel Marillenlikör angesetzt. Dazu aber mehr nach der Fertigstellung in einigen Tagen!

Donnerstag, 23. Juni 2011

Pasta á la "Was der Kühlschrank hergibt"

Am Vortag um 20 Uhr heimgekommen, weit nach jeder Supermarkt-Öffnungszeit und am nächsten Tag auch noch ein Feiertag, wo außer Tankstellen gar nichts offen ist?
Am besten kreativ den Kühlschrank nach Möglichkeiten durchforsten. So ist bei mir aus dem Rezept aus "Die gute Küche Teil II" von Plachutta mein eigenes Rezept geworden, einfach deshalb, weil die Hälfte der Zutaten einfach nicht verfügbar waren.

Überbackene Penne Grecco
Meine Eigenkreation für 4 Personen
350 g Penne
Butter
Mehl
Milch
200 g Feta
entsteinte Oliven
6 Stück getrocknete Tomaten in Öl
Sardellen
Salz, Pfeffer, Oregano, Muskatnuss
geriebener Parmesan oder Gouda

Penne in Salzwasser al dente kochen. Die Oliven, die Sardellen, den Feta und die getrockneten Tomaten klein schneiden. Butter in einem Topf schmelzen, Mehl dazu und damit eine Einbrenn anrühren. Langsam Milch dazugeben, immer nur wenig und umrühren, bis die
Einbrenn alles aufgesaugt hat. Solange Milch dazugeben und verrühren, bis die Masse sehr dickflüssig ist. Mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Oregano würzen.
Den Backofen auf 200°C vorheizen.
Die Béchamel über die abgetropfen Nudeln geben. Tomaten, Sardellen, Oliven und Feta ebenfalls dazugeben und alles gut verrühren.
Die Masse in eine Auflaufform füllen, den geriebenen Käse großzügig darüberstreuen. im Ofen überbacken, bis der Käse goldbraun ist.

Dazu am besten einen grünen Salat servieren. Mahlzeit!
(Und beim Nachkochen einfach Kreativ mit den im Kühlschrank zu findenden Zutaten sein!)

Mittwoch, 22. Juni 2011

Kulinarischer Alkoholismus

Wenn mein Freund meint, ich würde an kulinarischem Alkoholismus leiden, meint er damit nicht, dass ich während dem Kochen gern einen hebe (dafür bin ich meistens viel zu beschäftigt), sondern dass es bei mir kaum ein Gericht gibt, das nicht mit Alkohol verfeinert wird.
Würde ich als Label in diesem Blog das Wort "mit Alkohol" einführen, so wäre das auf jeden Fall die häufigste vorkommende Kategorie, sogar noch weit über den Desserts.

Ich halte das Thema Alkohol für ein unabdingbares Thema wenn es um die Küche mit feinem Geschmack geht. Denn es sind die Nuancen, die der Alkohol bringt. Ein Suppe ist natürlich, wenn sie gut gewürzt ist, auch ohne Weinbrand gut. Aber dieses ganz spezielle Augenverdrehen der Gäste, weil die Suppe nicht nur sehr gut, sondern himmlisch ist, das ist dann eben doch der Weinbrand.

Deshalb möchte ich im Anschluss die Alkohole vorstellen, die ich für begeisterte Köche und Köchinnen für unverzichtbar halte. Keine Sorge, es sind nur 3 :)

Orangenlikör
Die zwei Marken, die man bei uns hauptsächlich bekommt, sind die zwei französischen "Cointreau" und "Grand Marnier". Welchen man davon nimmt, ist für den geschmack völlig egal, für das Geldbörserl nicht, deshalb empfehle ich Cointreau.
Cointreau ist völlig unverzichtbar in Desserts. Vor allem in Cremes ist das feine Orangenaroma ein Traum. Ein berühmtes Beispiel für die Anwendung ist "Soufflée Grand Marnier", ein gefrorenes Orangenlikör-Dessert, das ich hier sicher bald einmal vorstellen werde. Ganz hervorragend macht sich Orangenlikör natürlich auch über einem Orangensalat mit Pinienkernen. Selbstverständlich kann man ihn auch für Kuchen verwenden, allerdings bin ich der Meinung, dass das sehr feine Aroma dafür etwas zu schade ist.

Weinbrand
Weinbrand ist der allgemeine Name für einen Alkohol, der bekannt ist unter großen Namen wie Armagnac und Cognac. Die letzteren zwei Begriffe dürfen nur für Weinbrand verwendet werden, der in ebendiesen Gegenden hergestellt wird.
Empfehlenswert zum Kochen ist der Weinbrand Stock, der preislich und geschmacklich für das Kochen ideal geeignet ist. Natürlich tut es auch jeder andere Weinbrand.
Weinbrand ist die Grundzutat, die wie schon oben erwähnt, aus guten Cremesuppen fantastische Cremesuppen macht. Der Alkohol kann dabei auch aus der Suppe herausgekocht werden, ganz egal - das Aroma bleibt größtenteils erhalten. Man darf auch wirklich reichlich verwenden.
Ebenfalls toll macht sich Weinbrand in Pfeffersteaks oder ähnlichen feinen Saucen.
Hier schlage ich meinen treuen Lesern (A&F) auch vor, zu experimentieren, man kann eigentlich nichts falsch machen bei Saucen und Weinbrand.

Rum
Rum ist in der Backküche das A und O eines jeden Teiges. Mit Rum ist es wie mit dem Weinbrand: Teure Sorten sind Verschwendung, daher am besten Inländer-Rum verwenden.
Rum muss unbedingt in jeden Teig. Dabei würde ich niemals auf das künstliche Rum-Aroma zurückgreifen, wie es in Supermärkten bei den Backwaren erhätlich ist. Sollte der Teig aufgrund großzügiger Rum-Anwendung ("zu großzügig" gibt es eigentlich nicht) zu flüssig werden, einfach vorsichtig mit etwas mehr Mehl als im Rezept angegeben ist wieder korrigieren.


In diesem Sinne wünsche ich meinen lieben Lesern viel spaß beim Anstecken mit dem kulinarischen Alkoholismus. Für jeden Begeisterungssturm bin ich gerne bereit, per Kommentar Dankbarkeitsbezeugungen anzunehmen!

Alles Banane!

Samstag war nicht mein Tag. Das fing schon damit an, dass ich erst um kurz nach 9 Uhr aufgewacht bin, obwohl ich um diese Uhrzeit schon längst im Einkaufszentrum sein hätte sollen. Konkret stand bis 13 Uhr am Plan: Geburtstagsgeschenk für meine Mum besorgen, Bananenschnitten machen, Haare waschen und pünktlich wegfahren, um meinen Bruder vom Münchner Flughafen abzuholen.
Aber ganz in der Früh war ich noch recht entspannt, habe das Geburtstagsgeschenk besorgt und war auch recht flott wieder zuhause, wo ich gleich die Bananenschnitten angehen wollte, als mir aufgefallen ist, dass ich keinen Staubzucker im Haus habe. Nach einem kurzen Anflug von Panik und der Überlegung, die dummen Schnitten Schnitten sein zu lassen, hat sich mein braver Freund erbeten, Staubzucker zu besorgen. Während er also Einkaufen war, habe ich den Punkt "Morgenwäsche & Haare waschen" erledigt und dann gewartet, bis er wieder da war.
Die Bananenschnitten waren super zu machen. Der Biskuit ist so aufgegangen, dass er für das Schnittenblech zu hoch wurde und von mir halbiert werden musste.
Schließlich war es 12:45, als ich die Glasur über dem Kuchen verteilt habe, also perfektes Timing. Das Blech habe ich mit einer Trägerhaube abgedeckt, es wurde ins Auto verfrachtet und ab gings nach München.
Richtung München in den Stau.
Und in noch mehr Stau.
In soviel Stau, dass ich die pünktliche Abholung meines Bruders vom Flughafen in den Wind geschrieben und mir überlegt habe, meinen Staufrust in Bananenschnitten zu ertränken. Als mich mich nach diesen umgesehen habe, um meine Überlegung wahr werden zu lassen - Schock! Deshalb hat es also im auto so gut nach Schokoglasur gerochen! Weil selbige sich, beim Verladen immer noch flüssig, in meinen Kofferraum entleert hat!
Verdammt! Ich musste also Stop-and-Go bis zum Flughafen warten, um mir die Ganzheit der Sauerei zu geben, die noch schlimmer war als befürchtet.
Zumindest konnte ich dann meinen Bruder in die Arme schließen und mir auf dem Weg zurück zum Auto bei verschiedenen Bistros ein Kilo Servietten erbetteln, die allerdings auch nix geholfen haben.

Die Bananenschnitten allerdings waren ein Traum. Immerhin. Glasur war immer noch genügend drauf. Ich werde daran denken, wenn ich in den nächsten Tagen meinen Kofferraum ausschrubbe.
Das Besondere an den Schnitten ist übrigens die hausgemachte Creme. Viel besser als Vanillepudding!

Bananenschnitten
aus dem Kochbuch "Die gute Küche II" von Wagner/Plachutta, mit Abwandlungen

Zutaten Biskuit
7 ganze Eier
260 g Staubzucker
Schale einer Zitrone
200 g glattes Mehl
säuerliche Marillenmarmelade
Rum

Zutaten Creme
90 g Stärkemehl
3/4 l Milch, etwas mehr im Vorrat vorsichtshalber
150 g Butter
90 g Staubzucker
1 Spritzer Zitronensaft
2 Packerl echter Vanillezucker
Rum

Zutaten Belag
200 g Haushaltsschokolade (Manner)
200 g Butter
5-8 Bananen (nach Blechgröße)

Für den Biskuit die ganzen Eier mit Staubzucker etwa 15 Minuten lang schaumig rühren (für alle jene armen Schweine, die nicht im Besitz einer Küchenmaschine sind: viel Spaß. Es ist nämlich wirklich nötig, die Masse verfünffacht sich dabei).
Zitronenschale, Mehl und Rum unterheben.
Auf ein tiefes Backblech Backpapier legen, die Masse einfüllen und glatt streichen. Bei 200°C backen, bis eine Holznadel ohne Rückstände herauskommt (10-15 Minuten).
Auskühlen lassen, Backpapier abziehen und Teigplatte wieder aufs Blech legen.

Für die Creme etwas Milch mit Stäkemehl glattrühren, die restliche Milch mit Vanillezucker aufkochen. Mehlmischung unter stetigem Rühren einmengen, dabei wird die Masse sehr dick. Sie soll nicht mehr rinnen, aber rührbar sein, d.h. eventuell mit etwas Milch verdünnen. Danach kalt stellen (Tipp: in einen Hefen mit Eiswasser stellen, geht schnell).
Butter, Staubzucker, Rum und Zitronensaft sehr schaumig rühren, die ausgekühlte Milchcreme löffelweise unterrühren.

Schokolade und Butter in der Mikrowelle bei niedriger Wattzahl schmelzen. Sollte sie dabei zu warm werden, einfach gut umrühren und unter Rühren auskühlen lassen.

Den Biskuitboden mit Marmelade dünn einstreichen. Bananen der Länge nach dritteln, den Biskuit dicht belegen. Die Creme darüber glattstreichen. Mit einem Schöpflöffel vorsichtig die Schokoglasur darüber verteilen.

Tipp: Kühl stellen, damit bei euch nicht wie bei mir die Glasur dann irgendwo landet, wo sie auf keinen Fall hinsoll.

Mit der hausgemachten Creme ist das eine sehr leckere Sache, auf jeden Fall besser als mit Vanillepudding (der allerdings und zugegeben, als Fertigprodukt schon Zeit spart).

Freitag, 17. Juni 2011

Die indische Versuchsküche Teil 2

Wenn mein Freund, seines Zeichens süchtig nach indischem Essen, am Freitag nach Hause kommt, kann es natürlich nur eines geben: indisches Essen. (Wenn jemand jetzt auf Japanisch getippt hätte, hätte er... naja zumindest den Kreativpreis gewonnen).
Also habe ich mein aktuelles Lieblingskochbuch zur Hand genommen und mich für ein neues Rezept entschieden, diesmal aus der Fischküche.
Laut Rezeptbeschreibung ist kein Fisch vorgegeben, man soll sich für einen festfleischigen Fisch entscheiden. Ich hatte vor, mich vom Fischhändler beraten zu lassen, aber als ich in die eisgefüllte Theme blicke, was sehen meine wunden Augen? Butterfisch! Wunderbaren Butterfisch! Ich liebe Butterfisch. Als Sushi, als Sashimi, gegrillt, gebraten, völlig egal - Hauptsache, es ist Butterfisch. Als habe ich uns zwei dicke Butterfischsteaks besorgt und mich ans Kochen gemacht.

Nordindisches Fischcurry

für 2-4 Personen, je nach Anzahl der Fischsteaks
aus dem Buch "Indisch kochen - ganz easy"

Pflanzenöl
4 Gewürznelken
2 schwarze Kardamonkapseln
5cm Zimtstange
1 gehackte Zwiebel
5 Knoblauchzehen
2cm Ingwerwurzel
1 rote Chili, frisch
1/2 TL gemahlene Kurkuma
1/2 TL Cayennepfeffer, nach Geschmack
1 gehäufter TL gemahlener Kreuzkümmel
1-2 TL Garam Masala
1/2 TL frisch gemahlener Pfeffer
Salz
1 Dose Tomaten, gestückelt
50g Cashews
Pro Esser ein Fischsteak
frischer Koriander

Vorbereitung (macht das Leben bei einem Gericht mit sovielen Gewürzen deutlich einfacher): Alle gemahlenen Gewürze und die ganzen Gewürze jeweils in ein Schüsselchen geben. Auf einer Untertasse die entkerne Chilischote, den gepressten Knoblauch und den sehr fein gehackten Ingwer vorbereiten. Die Cashews mit ein bisschen Wasser zu einer Paste mahlen.

Öl in einem beschichteten Topf erhitzen. Die ungemahlenen Gewürze darin 30 Sekunden anrösten. Zwiebel zugeben und gut anbraten. Knoblauch-Ingwer-Chili dazu und unter Rühren ein paar Minuten anschwitzen.
Gemahlene Gewürze und Salz dazugeben. Tomaten und 100ml Wasser hinein und bei starker Hitze unter Rühren das ganze Wasser verdampfen lassen. Die Hitze etwas reduzieren und die Masse unter rühren reduzieren.
Die Cashewpaste unterrühren. 200ml Wasser zugeben, zum Kochen bringen, abdecken und 10-15 Minuten leicht köcheln lassen. Kosten - wenn die Sauce nicht intensiv genug schmeckt, ohne Deckel einkochen. Die Fischsteaks in die Sauce geben und durchgaren. Mit frischem gehackten Koriander bestreuen und servieren.
Dazu passt am besten Basmatireis.

Wiedermal ein wirklich leckeres Rezept, das, wenn mal einmal den Grundstock an Gewürzen hat, gar kein Problem mehr ist.
Und dieser Butterfisch... wunderbarer Butterfisch... in dieser Sauce... mhmmmm!

Schnelles Mittagessen mit Camembert

Zu spät fürs Mittagessen und am Abend steht noch ein größeres Dinner an? Deshalb habe ich mir heute einen schnellen Camembert-Toast gegönnt. Dafür braucht man nur wenige Zutaten, es geht fix und schmeckt total lecker. Diät-Futter ist es zugegebenermaßen nicht gerade, aber für die Vitamine kommt ja deshalb das frische Obst dazu.

Heißer Camembert-Toast



Camembert (oder Brie, oder Chaumes, oder whatsoever)
Toastbroat oder weiße Brötchen
Rumrosinen
Obst


Den Camembert in dicken Scheiben auf das Toastbrot legen, mit Rumrosinen bestreuen und ein paar Tropfen Rum auch darübergeben. Stattdessen oder zusätzlich schmecken auch Apfelscheiben sehr gut. Das Ganze im Sandwichtoaster überbacken, bis der Käse rinnt.
Dazu Obst servieren.

So schnell, so gut, ...

Donnerstag, 16. Juni 2011

Neue Welten im Marmeladeglas

Heute habe ich mich in ganz neue Gefilde gewagt, und zwar in die Welt der Marmelade (und später auch noch in die Welt des indischen Chai). Ich habe im Leben noch nie Marmelade gekocht, ich hab noch nicht mal jemals meiner Mutter dabei geholfen. Dank Google und zwei Einmach-Kochbüchern in meinem Besitz habe ich mich aber soweit vorinformiert, dass ich mich darüber getraut und die letzten Momente der heurigen Erdbeersaison ausgenützt habe.
Und... ha! Das ist ja kinderleicht!
Um etwaiges Anfängerglück nicht überzustrapazieren habe ich ganz einfach begonnen, mit besagter klassischer Erdbeermarmelade (lt. EU übrigens Konfitüre, aber daran will ich mich nicht gewöhnen).


Erdbeermarmelade

3 kg vollreife Erdbeeren
1,5 kg Gelierzucker 2:1
Rum
4 Vanilleschoten
Saft einer Zitrone

Zuvor ist zu sagen: Aus 3kg Erdbeeren hatte ich nach dem Putzen noch etwa 2,2kg übrig - entsprechend muss man die Gelierzuckermenge anpassen (Gewicht Erdbeeren : 2 = Zuckermenge). Das waren bei mir 10 Gläser á 370ml Marmelade.
Als Vorbereitung die Erdbeeren waschen und putzen. Die Marmeladegläser mit heißem, wenn möglich kochendem Wasser ausspülen und kopfüber auf ein Geschirrtuch zum Abtropfen und Trocken stellen.
Die Erdbeeren mit dem Zitronensaft in einen möglichst großen Topf geben und mit einem Stabmixer pürieren. Den Zucker dazugeben. Je nachdem, ob man nur Rumgeschmack oder tatsächlich alkoholische Marmelade will, den Rum gleich beigeben (Alkohol kocht sich aus) oder erst nach dem Kochen. Ich habe etwa 250ml verwendet.
Die Vanilleschoten aufschneiden, das Mark herauskratzen. Mark und Vanilleschoten den pürierten Erdbeeren beigeben. Eine kleine Untertasse für die Gelierprobe in den Tiefkühler stellen.
Den Topf unter ständigem Rühren erhitzen bis das Fruchtmark kocht. 4 Minuten schwach köcheln lassen, dann eine Gelierprobe machen (einen TL heiße Marmelade auf den tiefgekühlten Teller geben. Wenn sie geliert, dann passt es, ansonsten weiterkochen und wieder probieren).
Die Marmelade mit einem Schöpfer randvoll in die vorbereiteten Gläser füllen. Sehr hilfreich ist dabei ein spezieller breiter Trichter, dann patzt man nicht auf den Gläserrand.
Die Gläser fest zuschrauben und sofort auf den Kopf stellen. Etwa 30 Minuten auf dem Kopf stehen lassen, dann umdrehen und ganz auskühlen lassen.


Natürlich kann ich meine leckere Marmelade jetzt noch nicht probieren, während sie abkühlt. Deshalb habe ich mir stattdessen und als Belohnung einen indischen Masala Chai gemacht.
Ich bin ja total süchtig nach Starbucks' Chai Latte. Wunderbar! Die machen ihn allerdings mit Sirup. Als ich mir Sirup kaufen wollte hat mich mein Freund für verrückt erklärt, da er früher immer "echten" Masala Chai aus Gewürzen getrunken hat.
Nun ja, nachdem ich nach meinem indischen Kochabenteuer vor 3 Tagen mit Gewürzen top-ausgestattet bin, habe ich mich gleich drangemacht und ein Masala Chai Rezept von Chefkoch probiert. Ich habe mich strikt an das Rezept gehalten, mir ist es aber zuviel Schwarztee. Deshalb hier meine ganz leicht abgeänderte Version:

Masala Chai Tee
für 2 Personen

3 Tassen Wasser (ca. 450 ml)
2 Tassen Milch (ca. 300 ml)
3 grüne Kardamon-Kapseln
2 ganze Nelken
1/2 EL Fenchelsamen
1/2 TL Anis
1/2 Stange Zimt
1/4 - 1/2 TL frischer Ingwer, fein gehackt
1 EL schwarzer loser Tee
3-4 EL Honig

Alle Gewürze und den Honig in der angegebenen Wassermenge aufkochen und 10 Minuten schwach köcheln lassen. Die Milch hinzugeben und unter gelegentlichem Rühren nochmals 5 Minuten schwach köcheln. Schließlich den Tee dazugeben, aufkochen und vom Herd nehmen. Für belebenden Chai 3-5 Minuten ziehen lassen, für beruhigenden Chai 6-10 Minuten ziehen lassen.
Durch ein feines Sieb in Gläser füllen.
Das Foto habe ich mir von der Chefkoch-Rezeptautorin "geliehen" :)

Ich finde ihn sehr lecker, der kommt schon recht nahe an das heran, was Starbucks bietet. Nächstes Mal werde ich einen Teil der Milch aufschäumen und später dazugeben, yum :)

Montag, 13. Juni 2011

Das indische Erstlingswerk

Seit einer Woche bin ich im Besitz eines wunderbaren indischen Kochbuchs namens "Indisch Kochen - ganz easy", das ich heute zum ersten Mal getestet habe. Nun habe ich zwar von meinen sonstigen asiatischen Gerichten schon einige Gewürze zu Hause, aber bei Indisch kann man praktisch von vorne anfangen.
Ganz begeistert bin ich von einem asiatischen Laden in Salzburg, der zwar klein ist, aber wirklich hervorragend sortiert. Dorthin ging es am Samstag mit einer elends langen Liste. Zum Glück ist das ja alles recht günstig.

Das folgende Rezept ist wirklich einfach und recht rasch zu kochen... beim zweiten Mal. Beim ersten Mal muss man nicht nur das Besorgen der Gewürze mit einrechnen, sondern auch die Herstellung der Gewürzmischung. Aber nachdem mein Freund sich ausschließlich von indischer Küche ernähren könnte, gehe ich mal davon aus, dass ich meine arbeitsreiche Gewürzmischung ohnehin wieder brauchen werde!

Gewürzmischung Schwarzes Masala
aus dem Buch "Indisch Kochen - ganz easy"


30g Kokosraspel
2 EL Sesamsamen
50g Koriandersamen
Pflanzenöl
1 TL schwarze Pfefferkörner
1 zerbrochener Sternanis
2 EL Kreuzkümmelsamen
1 TL Kümmelsamen
8 Gewürznelken
2 schwarze Kardamonkapseln
1 große getrocknete rote Chilischote
1/2 Zimtstange
2 Lorbeerblätter

In einer großen Pfanne auf mittlerer Stufe die Kokosraspeln golden anrösten, in eine Schüssel leeren. Die Sesamsamen ebenfalls golden anrösten und in die Schüssel geben. Danach die Koriandersamen gut bräunen, nicht zu dunkel werden lassen, und in die Schüssel geben.
1-2 TL Öl in die Pfanne geben, und die restlichen Zutaten bei schwacher Hitze rösten, bis sie anfangen zu duften. Alles in die Schüssel geben und abkühlen lassen.
Die Mischung in einer Gewürzmühle mahlen. Wenn man (wie ich) keine Gewürzmühle hat, dann nimmt man dafür einen Mörser, eine gute halbe Stunde Zeit und den Freund zum Arbeiten, von dem auch folgender Tipp kommt: "Die Gewürzmischung ist fertig gemahlen, wenn sie sich flauschig anfühlt!"
Die Gewürzmischung ist in einem luftdichen Behälter etwa 3 Monate haltbar.



Huhn nach Maharashtra-Art

aus dem Buch "Indisch Kochen - ganz easy"
für 4-5 Personen


5cm frischen Ingwerwurzel
5 Knoblauchzehen
3 EL Pflanzenöl
1 mittelgroße Zwiebel gehackt
1-2 frische rote Chilis ohne Kerne
800g Hendl, entweder Haxen oder Bruststücke
2 El schwarzes Masala
1 gehäufter TL Garam Masala
Salz
200g Dosentomaten
1 großer TL Tamarindenpaste
frischer Koriander

Alle Zutaten in Griffweite vorbereiten. Ingwer und Knoblauch entweder sehr fein hacken oder mit einem Stabmixer mixen. Öl in einem großen beschichteten Topf erhitzen. Die Zwiebel gut anbraten. Ingwer-Knoblauch-Mischung und Chilischoten dazu und etwas andünsten. Falls es zu trocken wird und beginnt, anzubrennen, dann ein bisschen Wasser dazuleeren. Hühnchen, schwarzes Masala, Garam Masale und Salz zugeben und anbraten.
Die Dosentomaten dazugeben und köcheln lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. 250ml Wasser dazugeben, den Topf zudecken und alles schmoren. Bei Hendlhaxen insgesamt 25-30 Minuten, bei Hühnerstücken reichen etwa 10-15 Minuten.
Das Fleisch herausnehmen und die Tamarindenpaste in die Sauce geben. Mit Salz und und weiterer Tamarindenpaste abschmecken. Gehackten Koriander unterrühren und servieren.
Dazu passt am besten Reis.

Und dazu passt dann noch ausgezeichnet:
Raita

1 Becher Joghurt
1 Salatgurke
Salz, Pfeffer
Garam Masala
gemahlener Koriander
frischer Koriander

Die Gurke raspeln und etwas salzen. Nach etwa 10 Minuten die Gurken gut ausdrücken. Mit Joghurt und Gewürzen nach Geschmack vermischen, frischen Koriander hacken und unterrühren.


Für das Gericht habe ich ein dickes, fettes Lob bekommen, es ist den Aufwand also echt wert. :)

Mittwoch, 8. Juni 2011

Arabische Küche - ein Blogtipp

Ich bin gerade über einen ganz tollen Blog einer deutschen Autorin gestoßen, die wundervolle arabische Rezepte, vor allem aus Tunesien, präsentiert. Die Rzepte sind mit tollen Fotos mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen versehen. Sehr empfehlenswert, um sich einen Guster zu holen!

Hier geht's zum Blog Le Monde de Jacey

Dienstag, 7. Juni 2011

Die Guacamole - ein Zwiespalt

Mexikanisches Essen und Österreich sind zwei grundverschiedene Dinge, die nicht zusammenpassen. Während man für eine richtig leckere Guacamole auch richtig reife Avocados braucht, bekommt man in österreichischen Supermärkten eines ganz bestimmt nicht: reife Avocados. Auch wenn man zur Abwechslung mal welche erwischt, die weich sind, schmecken sie trotzdem nur mit viel Fantasie nach dem, was sie sein sollen.

Die logische Schlussfolgerung lautet: Dann eben keine Guacamole, Liptauer ist schließlich auch gut und Bärlauchaufstrich hat sogar die gleiche Farbe.

Jetzt ist es aber so, dass ich nach meiner Zeit in Südkalifornien mexikanisches Essen einfach nur himmlisch finde. Das ist in Kalifornien ja auch ziemlich einfach. Die Hälfte der Einwohner sind Mexikaner, wiederum davon die Hälfte betreiben ein Restaurant. Günstig, lecker und authentisch. Weiters gibt es dort Avocados, die wirklich nach Avocados schmecken, weil man sie dort anbauen kann wie bei uns Äpfel.
Und eines der leckersten Dinge in mexikanischen Restaurants, neben meinen geliebten Steak Fajitas, ist die klassische Vorspeise Guacamole mit Tortilla Chips.

Heute habe ich meiner wehmütigen Erinnerung an dieses wunderbare Essen nachgegeben und Guacamole fabriziert. Leider kein Vergleich zu Guacamole mit frisch-vom-Baum-Früchten, aber trotzdem eine leckere Angelegenheit zum Snacken oder als Vorspeise, die noch dazu sehr rasch erledigt ist:

Guacamole


(folgende Menge reicht als Vorspeise mit Chips für 3 Personen)
1 reife (haha) Avocado
1 Tomate
1 Knoblauchzehe
1 Limette
Salz, Pfeffer, Chili nach Wunsch

Die Tomaten entkernen und in kleine Stückchen schneiden. Die Knoblauchzehe zerdrücken. Die Avocado schälen und zusammen mit Tomate und Knoblauchzehe mit einer Gabel zerdrücken. Idealerweise bleiben dabei noch kleine Stückchen erhalten (Chunk Style). Mit Limettensaft, Salz, Pfeffer und Chili (frisch, getrocknet oder Pulver) abschmecken.

Von der Limette braucht man nicht mal die Hälfte. Aus dem Rest lässt sich ein Caipirinha für 1 Person machen :)


Was wirklich lecker zu einer Guacamole als Vorspeise schmeckt, ist originalgetreu eine leckere Margarita. Deshalb hier gleich das Rezept:

MARGARITA

(für 1 Glas)
4cl Tequila
2cl Lime Juice
2cl Cointreau
Salz

In eine Kaffeeuntertasse Limejuice oder Wasser geben, in eine zweite Untertasse Salz. Ein Cocktailglas mit dem Rand zuerst in Lime Juice und dann in Salz eintunken, so entsteht ein Salzrand (ja der muss sein, ohne Salzrand schmeckt das Ganze nicht).
In einen Cocktailshaker Eiswürfel, Tequila, Cointreau und Lime Juice geben, kräftig schütteln. In das Glas abseihen. Eine Scheibe Limette an den Rand. Prost!

Montag, 6. Juni 2011

Zurück aus der Versenkung

Tja, jetzt war sogar ich schockiert, dass mein letzter Post aus dem Jahr 2008 stammt. Das ist so lange her, dass man schon ein "anno" davor setzen könnte. Tatsächlich haben meine lieben Freundinnen im Laufe der Zeit mehrmals um eine Fortsetzung gebeten, was mir sehr geschmeichelt, mich aber nicht dazu bewogen hat, meine Faulheit abzulegen.
Tja hier bin ich wieder und gelobe, wie immer, Besserung.
Mein Prinzip "Je komplizierter desto besser" hat sich ein wenig gewandelt. Inzwischen bin ich in eine Wohnung gezogen, in der ich einen Mann und einen Hamster ernähre. Meine Kocherei ist lustigerweise mit diesem Umstand total eingeschlafen. Momentan versuche ich aber, die Leidenschaft daran wieder zu wecken.
Derzeit ist bei uns Spätfrühling mit sehr sommerlichen Temperaturen. Griechischer Bauernsalat hat sich deshalb zu einem gewissen Suchtfaktor bei mir entwickelt. Ja, das Rezept ist idiotensicher, darf aber hier gerne als "Ja, gute Idee"-Wecker verstanden werden.

Griechischer Bauernsalat


für 2-3 Personen als Hauptmahlzeit
2 Paprika
1-2 Salatgurken
500g Cocktail-Tomaten
1 Zwiebel (wobei ich die gern weglasse)
schwarze Oliven
200g Feta
Salz, geschroteter Pfeffer, Oregano
Weißwein- oder Sherryessig, Olivenöl

Alles klein schneiden, würzen und mit dem Dressing vermengen. Wunderbar! Dazu ein Weckerl zum Auftunken des Dressings, und die Mahlzeit ist komplett. Das Ganze mit einem Glaserl Wein auf der Terrasse genossen... Herz, was willst du an einem warmen Sommerabend mehr!