Dienstag, 1. November 2011

Blaue Zunge und schwarze Zähne

Ha, das klingt ja mal so richtig grausig. Aber schnell umdenken, denn die Lösung ist ganz einfach: Heidelbeeren! Die sind in der Heidelbeersaison natürlich am leckersten, aber nachdem man sie so praktisch das ganze Jahr über tiefgekühlt bekommt, ist dieses Rezept immer angesagt.

Ich kenne das Rezept von meiner Oma, die im Pinzgau gewohnt hat. Dort heißen Heidelbeeren übrigens Moosbeeren, auf pinzgauerisch "Moosbee". Sie hatte immer einen Vorrat tiefgefroren um uns dann die leckeren "Moosbee-Nock'n" frisch machen zu können.

Moosbeer-Nocken
als Nachspeise für 6 Personen


Grundrezept Kaiserschmarren
1/2 Liter Heidelbeeren
Staubzucker

Den Kaiserschmarren nach Grundrezept zubereiten. Vor dem Wenden des Teiges in der Pfanne obenauf die Heidelbeeren streuen.
Großzügig mit Staubzucker bestreuen und servieren.


Als Kinder haben wir von Oma dazu immer ein Glas Milch serviert bekommen, und ich muss sagen - das passt bis heute am allerbesten!

Der gesunde Start in den Tag

Bircher-Müsli. Was solln das sein. Ich dachte immer, das sei nur eine Müsli-Mischung. Bis ich eines schönen Samstagmorgens mit meiner lieben Freundin Steph im Restaurant In's Haas in Wels frühstücken war. Weil ich gerade einen guten Tag hatte, habe ich mich für das gesunde Frühstück entschieden, das ist an sich schon ungewöhnlich. Dabei war ein Bircher-Müsli, ein breiiger Müsli-Gatsch, optisch wenig ansprechend. Deshalb habe ich mich zuerst über das enorm leckere Vollkornbrot mit Butter und Marmelade hergemacht (doch nicht so gesund). Damit ich die große Schale Müsligatsch nicht einfach unberührt zurückschicke, habe ich es mal gekostet.

!!!

So fühlt sich eine Offenbarung an! Unfassbar! So gut! So cremig! So wahnsinnig lecccckkkker!
Und ich schon satt, vom Marmeladebrot, haha!
Auf Nachfrage an die Küche kam die Info, dass das einfach nur eine Müslimischung sei, angesetzt mit Milch. Ich glaube kein Wort, denn obwohl mein Bircher Müsli auch sehr lecker ist, kommt es nicht an dieses unfassbar gute Frühstück heran. Deshalb meine Vermutung: Gesüßt mit Honig und cremig gemacht mit Schlagobers! Es kann nicht sein, dass da kein Schlagobers drinnen war.

Nachdem ich nicht jeden Tag schon in der Früh mit Schlagobers anfangen kann (obwohl ich es wirklich gerne würde) hier mein ebenfalls sehr leckeres Rezept für den perfekten Frühstück-Start in den Tag.

Bircher Müsli
Nach Tini's Rezept für 1 Person


50 g Müslimischung mit Trockenfrüchten
50 ml Milch
50 g Joghurt
Nach Wunsch: Gehackte Nüsse oder Mandelblättchen und frische Früchte
ev. Honig zum Süßen

Am Vorabend in ein verschließbares Gefäß die Müslimischung, die Milch und das Joghurt geben, verrühren und im Kühlschrank über Nacht ruhen lassen.
In der Früh am besten für ein paar Sekunden in der Mikrowelle auf Raumtemperatur bringen. Wenn gewünscht, Nüsse und Früchte einrühren und süßen.


Müslitipp: Ich verwende am liebsten Das Mülsi von gittis "Bircher activa". Es ist aber völlig egal, was man nimmt, man sollte nur auf einen hohen Haferflockenanteil achten. Wer keine Rosinen mag: Am besten andere Trockenfrüchte dazumischen, wenn sie geben dem Müsli einen süßen Geschmack ohne, dass man noch Zucker oder Honig dazugeben muss.

Kirschlikör Teil 2

Anfang Juli habe ich hier meinen Kirschlikör-Ansatz beschrieben. Und pünktlich nach 6 Wochen wurde das Gebräu abgeseiht und abgefüllt. Hier der Beweis:

Das vorsichtige Kosten 4,5 Monate vor offiziellem Verzehr-Beginn hat eines ergeben: Verdammt, ich hätte mehr machen sollen, das Zeug ist richtig gut! Mhmmmm!







Natürlich ist es beim Abseihen sehr schade um die alkoholgeschwängerten Kirschen:

Daher habe ich sie aufgehoben und in einem Glas aufbewahrt. Ich stelle sie mir enorm lecker zu Vanilleeis oder einem dunklen Mousse au Chocolat vor, vielleicht auch zu einem Crèpe au Sucre (ein Crèpe dünn mit Kristallzucker gefüllt).



Ein kleiner Hinweis für diejenigen, die ebenfalls die Kirschen aufbewahren möchten zur weiteren Verwendung: Die Kirschkerne nicht so fein zerstampfen, sonst kriegt man wie ich Ärgerfalten um die Augen, weil man die ganzen winzigen Kern-Stückchen herausklauben muss!

Zurück mit Eierschwammerlrisotto

Ähem.
Jaaa, so schnell geht es, dass der letzte Blogeintrag ganz exakt 3 Monate zurück liegt. Das ist mir etwas unangenehm, hat mich aber zu einer wichtigen Erkenntnis über mich selbst gebracht:
Wenn ich gerade nicht auf Diät oder sonstigen kulinarischen Selbstbeschränkungen bin, kühlt sich meine Lust am Kochen rapide ab.
Was ein bisschen komisch klingt, kann ich sogar ganz einfach erklären: Auf Diät beschäftige ich mich 100% des Tages mit dem Thema Essen. Soviel dazu, wieviel eine Diät bringen kann, haha!
Und der Grund, warum ich jetzt wieder poste? Ich habe meinen Urlaub vor mir und bin daher heute wieder auf Bernhard Ludwig's 10in2 umgestiegen. Das ist zumindest sehr praktisch, weil ich alle zwei Tage kochen und essen kann was ich mag.

Und es ist zwar jetzt schon ein bisschen spät für das folgende Gericht, das ich Ende August gekocht habe, aber es gibt ja auch noch die dankbaren Abwandlungen, die verhindern, dass man im November alle Wälder nach den letzten vertrockneten Eierschwammerl absucht oder ebenjene aus Übersee kaufen muss!

Eierschwammerl-Risotto
á la Jamie Oliver für 5-6 Personen

1,5 Liter klare Suppe
400 g Risottoreis
2 Gläser trockener Weißwein
500 g Eierschwammerl
2 Zwiebel, fein gehackt
2 Zehen Knoblauch, fein gehackt
Frischer Majoran (notfalls getrockneter)
Etwas Zitronensaft
Salz, Pfeffer
Butter
Olivenöl
150 g geriebener Parmesan

Zuerst werden die Eierschwammerl vorbereitet:
Die Eierschwammerl dazu vorsichtig mit einem kleinen Messer putzen, Wasser dabei möglichst vermeiden, da sie sich schnell vollsaugen. Größere Schwammerl teilen.
In einer Pfanne Butter schmelzen, eine gehackte Zwiebel glasig dünsten, die Hälfte des gehackten Knoblauchs dazu und kurz anbraten. Die Eierschwammerl dazugeben. Achtung: Die Schwammerl lassen in der Pfanne Wasser. Ein bis zwei Majoranstängel abzupfen und hinzufügen. Auf mittlerer Stufe braten, bis das Wasser verdampft ist. Mit wenig Zitronensaft sowie Salz und Pfeffer würzen. Abdecken und zur Seite stellen.

Jetzt ran an's Risotto. Dabei beachten, dass man sich während der Risotto-Kochzeit nicht mehr vom Herd entfernen kann. Also am besten jemand anderen aufdecken lassen! :)
In einem ausreichend großen Topf die zweite Zwiebel in Olivenöl anbraten, bis sie glasig ist, den Knoblauch hinzufügen.
Nun die Hitze aufdrehen und den trockenen Reis in die Pfanne geben, Dabei ständig rühren, weil er schnell anbrennt. Sobald er glasig aussieht, die Hälfte des Weins dazuleeren. Rühren, bis der Reis den Wein aufgesogen hat, dann mit der zweiten Hälfte des Weins ebenso verfahren.
Ab jetzt unter ständigem Rühren einen Schöpfer Suppe zum Reis geben und erst, wenn der Reis die Flüssigkeit vollständig aufgesogen hat, den nächsten Schöpfer dazuleeren. Diesen Vorgang solange wiederholen, bis der Reis al dente ist, er muss noch Biss haben.
Die Eierschwammerl dazu geben, einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss den geriebenen Parmesan einrühren, das macht das Risotto so richtig genial cremig.
Den Deckel auf den Topf und für ein, zwei Minuten sitzen lassen. Dann sofort servieren.

Abwandlungen: Steinpilze, grüner Spargel in Stücken, würzig gebratene Kürbisstücke etc.

Vielleicht ein kleiner Hinweis bezüglich der Menge: Das Zeug sättigt, und zwar so richtig! Ich neige auch immer gern dazu, lieber ein bisserl mehr zu machen, was normalerweise heißt, dass mir die Hälfte übrigbleibt. Aber Risotto schmeckt nicht mehr gut, wenn er nicht frisch ist, daher mit der Menge nicht übertrieben und im Notfall eine leckere Nachspeise servieren. :)