Donnerstag, 8. Mai 2008

Kaiserschmarren - das einzige wahre Nationalgericht!

Dass ich um 21:40 Abends noch angefangen habe, Kaiserschmarren zu machen, hatte eine Reihe von schicksalhaften Verkettungen im Laufe des Tages zum Ursprung.
Angefangen hat alles bei einem Kunden, wo über ein Foto gesprochen wurde, auf dem in ästhetischster Weise ein Erdbeerknödel dargestellt wurde. Besagtes Wort ("Erdbeerknödel") wurde im Laufe des Meetings etwa 30 mal ausgesprochen. Das hatte einen akuten Heißhunger auf eine süße Warmspeise zur Folge.
Da die Küche in der Firma nur mäßig ausgestattet ist und z.B. keine Herdplatten beinhaltet, waren wir auf rudimentäre Zubereitungsformen (Mikrowelle) angewiesen - das wiederum bedeutete, wir mussten mikrowellengeeignete süße Warmspeisen finden. Gar nicht so einfach! Trotzdem gefunden - im Supermarkt im Frischeregal. Topfenknödel mit Erdbeersauce für die Mikrowelle - näher kann man ja gar nicht rankommen.
War auch nicht so schlecht, die Knödel waren weit entfernt von flaumig und erinnerten in der Konsistenz eher an eine Pastete, aber es war durchaus genießbar.

So weit so gut. Dass wir während dem Essen noch angefangen haben, von einem leckeren Kaiserschmarren zu schmwärmen, hat nicht unbedingt dazu beigetragen, den Heißhunger zu stillen. Da aber das Schlimmste beseitigt war, haben wir gesättigt den Tag weiter voranschreiten lassen.

Nur: Abends komme ich heim, am Tisch sitzen meine Mum und eine Freundin. Deren erster Satz, nachdem sie mich begrüßt hatte, war: "Tini, hast du noch das Kaiserschmarren-Rezept von deiner Oma?"
Das hatte ich natürlich nicht, aber ich habe auf die Bibel hingewiesen ("Die gute Küche" von Plachutta und Wagner). Kaiserschmarrenrezept Nummer 1. Sie hats mir nicht geglaubt, also habe ich mich hingestellt und Kaiserschmarren Nummer 1 aus "Die gute Küche" fabriziert. Sozusagen als Beweis. Dass ich akuten Hunger hatte war natürlich auch ein Grund.

Hier ist das Rezept, natürlich gleich mit der Abwandlung, die es noch viel besser gemacht hat (obwohl sie nur aus der Notsituation entstanden ist, dass ich nicht genug Milch daheim hatte).

Kaiserschmarren

8 Eier, getrennt
6 EL Kristallzucker
1 Prise Salz
3/8l Milch
150g Sauerrahm (meine Abwandlung)
1 Packg. Vanillezucker
260g Mehl
Butter für die Pfanne
in Rum eingelegte Rosinen

Eiklar mit Salz und Zucker steif schlagen. Eigelb mit Milch, Sauerrahm und Vanillezucker gut verrühren, Mehl Esslöffel für Esslöffel auf hoher Stufe einmengen (vorsicht wegen Klumpen). Eischnee unterheben.
In einer großen beschichteten Pfanne genügend Butter schmelzen, dann den Kaiserschmarren in 2-3 Portionen (je nach Größe der Pfanne) einleeren. Anbacken lassen, inzwischen Rosinen auf die Oberfläche streuen.
Kaiserschmarren vierteln und vorsichtig umdrehen ("zerrissen" sollte er erst ganz am Schluss werden, so bekommt man schöne große Stücke), wieder anbacken lassen, die teigigen Stücke immer wieder umdrehen.
Ganz am Ende in gewünschte Stückgröße zerreißen.

Dieses Rezept reicht für 3-4 Hauptmahlzeiten bzw. 6-8 Nachspeisen.
Am besten servieren mit Hollerröster, Zwetschgenröster, Apfelkompott (so hat's meine Oma immer gemacht) oder auch Apfelmus.

Wirklich ein Traum, gerade als Beinahe-Mitternachtsjause sehr empfehlenswert. Bis alles fertig ist dauert es eine gute halbe Stunde, also nicht so schlimm!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Tini!

Mich schockieren immer wieder die Mengen an Eier, die du verwendest. Bei der Sachertorte alleine sinds 12 Eier!!! und jetzt wieder 8 Stück für einen Kaiserschmarrn ... sehr heftig. Kann man da auch weniger nehmen?

lg Lisal :)