Mittwoch, 5. November 2008

Lang ist's her!

Manchmal bin ich ja froh, dass ich keine treue Leserschaft habe, denn die würde sich ja permanent über mein mangelndes Schreiben beschweren.
Tatsache ist aber: Ich habe auch lange nichts mehr gemacht. Nun aber kommt die kalte Jahreszeit, in der man noch viel weniger Zeit hat als sonst an Abenden und Wochenenden, sich genüsslich mit Keksen, Kuchen und Gästeverpflegungen stresst - und dann jammert, dass Weihnachten immer so mühselig weil stressig ist.
Ich bin da keine Ausnahme, Weihnachten ohne Stress ist wie Ostern ohne Krippenspiel... Oder wie war das?

Wie auch immer. Im letzten Eintrag habe ich ja schon angekündigt, dass wieder ein großes Familienessen geplant ist. Ich sag nur: Tourette-Memorial-Day nur ohne wüste Beschimpfungen. Die Lautstärke ist aber angemessen. Je später der Abend desto lauter wird der Spaß. Kurz vorm Heimgehen ist es meistens so, dass es nur noch darum geht, die anderen zu überschreien. Das soll übrigens keine Beschwerde sein, ich habe ein lautes Organ und bin durchaus gewillt, es zu beweisen. Nur mein armer Daddy mit seinem Tinnitus ist da ein bissl eingeschränkt, weil er dann nix mehr verstehen kann. Aber Schreien kann er auch, deshalb fällt's nicht so auf :).

Also hiermit:

Oktöberliches Festmenü in 3 Gängen


APERITIF

Sekt mit Erdbeer-Blubber

Klingt komisch, ist aber so. Ich habe Erdbeeren (TK) aufgetaut und mit Staubzucker und viel Cointreau (eh klor) püriert. Das kam in den Kühlschrank. Ich habe dann am Abend Sekt in Gläser gefüllt und das Erdbeer-Pürree hineingegegeben. Das hat eine richtig gehende Gel-Kugel gebildet. Das nennt man Zufalls-Molekularküche für Dummies. Geil.


VORSPEISE

Kürbiscremesuppe

Lecker. Und habe ich im Zuge meines Blogschreibens auch schon mal beschreiben, deshalb gibt es hier die Rezeptbeschreibung nochmals für Fortgeschrittene (die andren mögen suchen):
Zweiebel (Menge nach Gefühl = MnG) in Butter anbraten. Kürbis (MnG) dazu, andünsten, mit Mehl abstauben und mit Hühnerbrühe (MnG) aufgießen. Kochen lassen, bis der Kürbis weich ist. Pürieren. Und dann mit Gewürzen abschmecken. Welche Gewürze? Tja, ich würde sagen: nach Gefühl, aber ich glaube, das will keiner hören, oder? :)
Deshalb: Salz, Pfefferwürzmischung, Chili, Muskatnuss, Thymian, Oregano, Zitrone, Cognac.
Wichtig: Würzen und dann bis am nächsten Tag stehen lassen. Die Gewürze müssen sich entfalten. Gegebenenfalls nachwürzen. Bei wem's dann immer noch nicht "so richtig" schmeckt: Mehr Cognac. Alkohol hilft immer.

Zum Servieren: Kürbiskernöl, Kürbiskerne und ein Kleks Schlagobers in die Mitte. Voilá. Ich sag nur: Ich könnte sie abfüllen und tiefgefroren verkaufen, so genial war die.


HAUPTSPEISE

Wildschweinbraten

Zugegeben, vor dem haben wir uns gefürchtet. Meine Mum hat Wildschweinbraten erster Klasse besorgt. 4 Kilo! Man hätte glauben können, es ist so viel, dass es wieder zum Leben erwachen könnte.
Der Respekt war grenzenlos, rotzdem ist sie es angegangen. Und das Geniale an dem Rezept: Es ist dodlsicher. Sogar für die, die sich vor Braten so fürchten als wäre er der schwarze Mann (z.B. ich).
Wir haben das Monstrum aufgeteilt, je einen Rosmarinzweig draufgelegt, gesalzen und gepfeffert und das ganze verschnürt. Die Dinger wurden rundherum jeweils scharf angebraten, dann in einem Bräter, der zur Hälfte mit (gutem) Rotwein gefüllt wurde, in den Ofen geschoben.
Das wars. Echt. Es war nicht mal mehr nötig, es nachzuwürzen (außer mit Cognac). Genial. Das Fleisch war ein Traum. Wir haben dann noch einen Teil der Sauce (mit viel Cognac) etwas eingekocht, damit der Saft intensiver wird, aber echt - kein Aufwand. Genius.


NACHSPEISE

Rest mener Geburtstagstorte

Da gibt's kein Rezept. Die Torte wurde von meiner Mutter beim Urbann gekauft, weil ich mir selber keine machen wollte. Was rennt hier falsch?
Aber sie war gut. Für eine gekaufte Torte :)

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