Samstag war nicht mein Tag. Das fing schon damit an, dass ich erst um kurz nach 9 Uhr aufgewacht bin, obwohl ich um diese Uhrzeit schon längst im Einkaufszentrum sein hätte sollen. Konkret stand bis 13 Uhr am Plan: Geburtstagsgeschenk für meine Mum besorgen, Bananenschnitten machen, Haare waschen und pünktlich wegfahren, um meinen Bruder vom Münchner Flughafen abzuholen.
Aber ganz in der Früh war ich noch recht entspannt, habe das Geburtstagsgeschenk besorgt und war auch recht flott wieder zuhause, wo ich gleich die Bananenschnitten angehen wollte, als mir aufgefallen ist, dass ich keinen Staubzucker im Haus habe. Nach einem kurzen Anflug von Panik und der Überlegung, die dummen Schnitten Schnitten sein zu lassen, hat sich mein braver Freund erbeten, Staubzucker zu besorgen. Während er also Einkaufen war, habe ich den Punkt "Morgenwäsche & Haare waschen" erledigt und dann gewartet, bis er wieder da war.
Die Bananenschnitten waren super zu machen. Der Biskuit ist so aufgegangen, dass er für das Schnittenblech zu hoch wurde und von mir halbiert werden musste.
Schließlich war es 12:45, als ich die Glasur über dem Kuchen verteilt habe, also perfektes Timing. Das Blech habe ich mit einer Trägerhaube abgedeckt, es wurde ins Auto verfrachtet und ab gings nach München.
Richtung München in den Stau.
Und in noch mehr Stau.
In soviel Stau, dass ich die pünktliche Abholung meines Bruders vom Flughafen in den Wind geschrieben und mir überlegt habe, meinen Staufrust in Bananenschnitten zu ertränken. Als mich mich nach diesen umgesehen habe, um meine Überlegung wahr werden zu lassen - Schock! Deshalb hat es also im auto so gut nach Schokoglasur gerochen! Weil selbige sich, beim Verladen immer noch flüssig, in meinen Kofferraum entleert hat!
Verdammt! Ich musste also Stop-and-Go bis zum Flughafen warten, um mir die Ganzheit der Sauerei zu geben, die noch schlimmer war als befürchtet.
Zumindest konnte ich dann meinen Bruder in die Arme schließen und mir auf dem Weg zurück zum Auto bei verschiedenen Bistros ein Kilo Servietten erbetteln, die allerdings auch nix geholfen haben.
Die Bananenschnitten allerdings waren ein Traum. Immerhin. Glasur war immer noch genügend drauf. Ich werde daran denken, wenn ich in den nächsten Tagen meinen Kofferraum ausschrubbe.
Das Besondere an den Schnitten ist übrigens die hausgemachte Creme. Viel besser als Vanillepudding!
Bananenschnitten
aus dem Kochbuch "Die gute Küche II" von Wagner/Plachutta, mit Abwandlungen
Zutaten Biskuit
7 ganze Eier
260 g Staubzucker
Schale einer Zitrone
200 g glattes Mehl
säuerliche Marillenmarmelade
Rum
Zutaten Creme
90 g Stärkemehl
3/4 l Milch, etwas mehr im Vorrat vorsichtshalber
150 g Butter
90 g Staubzucker
1 Spritzer Zitronensaft
2 Packerl echter Vanillezucker
Rum
Zutaten Belag
200 g Haushaltsschokolade (Manner)
200 g Butter
5-8 Bananen (nach Blechgröße)
Für den Biskuit die ganzen Eier mit Staubzucker etwa 15 Minuten lang schaumig rühren (für alle jene armen Schweine, die nicht im Besitz einer Küchenmaschine sind: viel Spaß. Es ist nämlich wirklich nötig, die Masse verfünffacht sich dabei).
Zitronenschale, Mehl und Rum unterheben.
Auf ein tiefes Backblech Backpapier legen, die Masse einfüllen und glatt streichen. Bei 200°C backen, bis eine Holznadel ohne Rückstände herauskommt (10-15 Minuten).
Auskühlen lassen, Backpapier abziehen und Teigplatte wieder aufs Blech legen.
Für die Creme etwas Milch mit Stäkemehl glattrühren, die restliche Milch mit Vanillezucker aufkochen. Mehlmischung unter stetigem Rühren einmengen, dabei wird die Masse sehr dick. Sie soll nicht mehr rinnen, aber rührbar sein, d.h. eventuell mit etwas Milch verdünnen. Danach kalt stellen (Tipp: in einen Hefen mit Eiswasser stellen, geht schnell).
Butter, Staubzucker, Rum und Zitronensaft sehr schaumig rühren, die ausgekühlte Milchcreme löffelweise unterrühren.
Schokolade und Butter in der Mikrowelle bei niedriger Wattzahl schmelzen. Sollte sie dabei zu warm werden, einfach gut umrühren und unter Rühren auskühlen lassen.
Den Biskuitboden mit Marmelade dünn einstreichen. Bananen der Länge nach dritteln, den Biskuit dicht belegen. Die Creme darüber glattstreichen. Mit einem Schöpflöffel vorsichtig die Schokoglasur darüber verteilen.
Tipp: Kühl stellen, damit bei euch nicht wie bei mir die Glasur dann irgendwo landet, wo sie auf keinen Fall hinsoll.
Mit der hausgemachten Creme ist das eine sehr leckere Sache, auf jeden Fall besser als mit Vanillepudding (der allerdings und zugegeben, als Fertigprodukt schon Zeit spart).
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